Alles Inklusive – Lesung mit Mareice Kaiser
Im Rahmen der Kampagne von Pro Choice Sachsen haben wir ein weiteres Highlight für euch organisiert: eine Lesung des Buches „Alles Inklusive“ von Mareice Kaiser. Sie beweist wieder einmal: Familien sind vielfältig und divers. Sie folgen nicht immer den gesellschaftlichen Normen und weichen in der Realität häufig ab vom medial inszenierten Kleinfamilienidyll. Und gerade in solchen Fällen wie ihrem zeigt sich, wie viel Änderungsbedarf bei der Unterstützung von Menschen, die mit Behinderungen aufwachsen, noch vonnöten ist.
Donnerstag, 08.06.2017
20:00Uhr @ Projekttheater (Louisenstraße 47)
Der Veranstaltungsraum ist rollstuhlgerecht, es gibt Gebärdendolmetschung in DGS.
»96 Prozent aller Kinder kommen gesund zur Welt. Meine Tochter gehört zu den anderen vier Prozent.« Ein Buch, das mitnimmt – in einen außergewöhnlichen Familienalltag.
Elternwerden hatte sich Mareice Kaiser anders vorgestellt: Ihre erste Tochter kommt durch einen seltenen Chromosomenfehler mehrfach behindert zur Welt. Das Wochenbett verbringen sie im Krankenhaus, statt zur Krabbelgruppe gehen sie zum Kinderarzt.
Mareice Kaiser erzählt von der Unplanbarkeit des Lebens, vom Alltag zwischen Krankenhaus und Kita, von ungewollten Rechtfertigungen, dummen Sprüchen, stereotypen Rollenverteilungen, bürokratischem Irrsinn und schwierigen Gewissensfragen.
Es ist die Geschichte einer jungen Mutter, die mehr sein will als die Pflegekraft für ihre behinderte Tochter. »Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der mein Kind die Kita verlassen muss, weil es zu behindert ist. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der ich dankbar dafür sein muss, wenn jemand mein Kind betreut, weil ich arbeiten möchte. Ich möchte nicht immer auf Glück angewiesen sein. Wie soll sich was verändern, wenn niemand kämpft?«
Fragen, die uns alle angehen.
„Alles inklusive“ ist das erste Buch der Berliner Autorin. Ein wichtiger, moderner und kämpferischer Beitrag zu den aktuellen Debatten um Inklusion, Pränataldiagnostik und Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter besonderen Bedingungen – und die Liebeserklärung einer Mutter an ihre Tochter.
Die Veranstaltug wird von der Heinrich – Böll – Stiftung, Weiterdenken unterstützt und von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.