Bericht vom 1.Gerichtsprozess um Pussy-Riot Soliaktion im Kölner Dom

Am 19. August 2012 hatten fünf Aktivist_innen die 10:00-Uhr-Messe im Kölner Dom gestört. Nun hat ein Gerichtsprozess gegen eine_n der Aktivist_innen begonnen. Vorwurf: Gemeinschaftliche Störung der Religionsausübung, versuchte Körperverletzung, versuchte Nötigung. Nach einer Stunde Prozess wurde die Verhandlung auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, weil der Saal zu wenig Publikumsplätze zu bieten hatte.

Der Prozess:
Am 15.5. versammelten sich zahlreiche Prozessbeobachter_innen und Journalist_innen vor dem Amtsgericht, um den Prozess gegen den Aktivisten zu begleiten. Einigen Unterstützer_innen wurde der Zutritt in den Saal verwehrt da der Saal, den Richter Krebber für den Prozess wählte, lediglich 30 Publikumsplätze vorweisen konnte. Weit kam die Justiz mit ihrer Verhandlung nicht. Patrick und ihr Verteidiger stellten Befangenheitsanträge gegen den Richter in dem sie u.a. den strukturell patriarchalen Charakter von Justiz und Kirche offenlegten. Dieser wurde von Richter Krebber als unzulässig abgewiesen. Anschließend vertagte er die Verhandlung mit der Begründung “die Größe des Saals kommt dem regen öffentlichen Interesse an der Verhandlung nicht nach” auf unbestimmte Zeit.

“Ich konnte den Prozess nutzen um meine Solidartät mit Pussy-Riot kundzutun und meine Kritik an Staat und Kirche zu äußern. Der Russische Staat wurde (zu Recht) scharf kritisiert für die Anklage der Pussy-Riot-Aktivistinnen. Nun zeigt der Prozess, dass in Deutschland Menschen wegen vergleichbarer Taten Repression erfahren. Ich finde, Gerichte und Strafen sind nie ein sinnvolles Mittel zur Konfliktlösung”, sagte eine_r der Aktivist_Innen.

Auch für weitere Prozesstermine ist ein solidarisches Publikum ausdrücklich erwünscht.

Kontakt: pussiriotkoeln@gmx.de

FREE PUSSY RIOT AND ALL PRISONERS

Video von der Aktion

Bericht von der Soliaktion im russischen Fernsehen

Gerichte selbstständig zubereiten:

http://www.projektwerkstatt.de/antirepression/kobra/laien.html

Sat1-Beitrag zu dem Prozess

Vollständiger Bericht auf: linksunten

Zum Originalbeitrag