Veranstaltungsreihe 2018 ¦ Für einen feministischen Normalzustand

Whenever, wherever – für einen feministischen Normalzustand

Sexistische Sprüche auf Partys und die Reduzierung von weiblichen* Körpern auf ihr Äußeres gehören für viele von uns zu ihrem Alltag. Aber auch starre Vorstellungen davon, wie männliches* und wie weibliches* Verhalten sein soll; als Frau* mit Kindererziehung und Versorgungsarbeit allein gelassen zu werden; als Mann* als schwach zu gelten, wenn Gefühle gezeigt werden; sexuelle Belästigung; Gewalt durch Männer* sowie die Zuschreibung der Schuld an die Betroffenen von Übergriffen gehören zu diesem sexistischen Normalzustand.

Das alles sind nur wenige Beispiele von vielen, die zeigen, wie sehr unser Alltag durch sexistische Vorstellungen geprägt ist. Egal um welchen Bereich es geht, ist es die Regel, dass es für Männer* leichter ist sich durchzusetzen und es meist sie sind, die unsere Gesellschaft prägen, repräsentieren und kontrollieren. Dies ist Ausdruck eines patriarchalen Gesellschaftssystems, an welches wir so sehr gewöhnt sind, dass uns oft gar nicht mehr auffällt, wie ungerecht es ist.

Das alles ärgert uns – so wollen wir nicht leben.

Statt dieser Alltäglichkeit wollen wir vielmehr einen feministischen Normalzustand. Das bedeutet für uns, dass dann alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht frei und selbstbestimmt leben können. Zwar werden Frauen*, Inter*- oder Trans*personen durch sexistische Vorstellungen besonders benachteiligt, aber auch Männer* können unter patriarchalen Rollenbildern leiden. Daraus ergibt sich häufig eine Doppelrolle aus privilegiert sein und gleichzeitig auch benachteiligt werden. Solche Widersprüche gibt es jedoch nicht nur in Bezug auf Geschlecht, sondern in (fast) allen Bereichen unseres Lebens. Deshalb gehört es für uns zum Feminismus, parallel zum Patriarchat auch alle anderen Formen von Unterdrückung, z.B. aufgrund von Hautfarbe, Intelligenz, Herkunft oder Leistung, überwinden zu wollen.

Nehmen wir die Dinge selbst in die Hand.

Weil wir nicht länger darauf warten oder vertrauen, dass Stellvertreter*innen im Parlament oder in Parteien kleine Verbesserungen für uns herbei-führen, tun wir uns lieber zusammen und fangen gleich heute in unserem eigenen Umfeld damit an.

Um aktiv etwas an der Ungleichbehandlung zu ändern, müssen wir zunächst lernen, sie in all ihren Facetten zu erkennen. Deshalb werden wir lesen, diskutieren und uns mit Theorie beschäftigen, um uns unsere eigene Meinung zu bilden. Wir wollen neue Dinge ausprobieren, die uns bisher von anderen oder uns selbst nicht zugetraut wurden. Beim Organisieren von Veranstaltungen versuchen wir, festgeschriebene Rollenmuster aufzubrechen und uns gegenseitig Neues beizubringen, statt miteinander zu konkurrieren. Und nicht zuletzt gehört es für uns dazu, unsere Meinung und unsere Bedürfnisse laut und mit allen anderen hinaus auf die Straßen und in die Gesellschaft zu tragen, um nicht nur in unserem Leben, sondern im ganzen Viertel, in der ganzen Stadt, im ganzen Land und auf der ganzen Welt dafür zu kämpfen.

Seid dabei, kommt zu unseren Veranstaltungen und organisiert euch mit uns! Besuchen und unterstützen wir alle die Demo des 8.-März- Bündnisses zum internationalen Frauen*kampftag!!

Für einen feministischen Normalzustand: Jeden Tag und überall!

Alle Infos zu den jeweiligen Veranstaltungen findet ihr unter der Rubrik Termine.

Zum Originalbeitrag