Plakat: „Antifa heißt Angriff?!“ (NoTddz und darüber hinaus)
Auf Dortmunds Straßen wurde ein Plakat im Vorfeld der Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch „Tag der deutschen Zukunft“ am 4. Juni verklebt. Das Plakat ist inhaltlich nicht explizit auf Dortmund bezogen, verbreitet das Plakat daher gerne auch in anderen Städten. Kommt am 4. Juni nach Dortmund: Keine Zukunft für Deutschland – den Naziaufmarsch verhindern!
Der Text: Was wollen wir angreifen, wenn wir uns den Nazis entgegenstellen? Um was geht es dir, wenn du auf die Straße gehst? Wollen wir einfach nur den Aufmarsch der Nazis verhindern oder viel eher den Boden, auf dem deren Gedankengut gedeiht, umgraben. Der eigentliche Gegner heißt Faschismus, die Autorität in uns allen, in unseren Köpfen und in unseren Handlungen. Der Faschismus in uns, der uns die Macht lieben lässt, das zu begehren, was uns unterdrückt und ausbeutet. Wo der Faschismus seine Wurzeln hat, müssen wir ansetzen. Die Nazis sind nur der deutlichste Ausdruck der Logik von Herrschaft, die sich durch unser ganzes Leben zieht. Anstatt uns von äußerlichen Merkmalen voneinander abzugrenzen, sollten wir unsere Gemeinsamkeiten erkennen, um darin Bereicherung für unsere Leben zu finden. Anstatt uns durch nationale Identität künstlich verbunden zu fühlen, sollten wir die Grenzen in unseren Köpfen überwinden und echte gegenseitige Hilfe verwirklichen. Nazis anzugreifen, heißt Autorität anzugreifen. Autorität anzugreifen heißt Nazis anzugreifen. Autoritäten sind nicht nur solche, die durch Uniformen als solche erkennbar sind… All jene, die zu wissen glauben, wie wir zu handeln haben. All jene die eine Parteifahne schwenken, um sich als Repräsentant*Innen zu inszenieren… All jene, die einzig und allein auf Lautsprecherdurchsagen hören, statt ihren eigenen Augen zu vertrauen. Tragen dazu bei, dass wir nicht eigenständig agieren, sondern uns leiten lassen. Tragen dazu bei, dass wir aufhören eigene Pläne zu schmieden und unkontrollierbar zu werden. Denn nichts könnte schlimmer sein für die Beschützer*Innen der Faschist*Innen, als dass wir massenhaft unkontrollierbar werden. Wenn die Nazis diesen Platz oder diese Route bekommen, dann nehmen wir uns die ganze Stadt. Denn nur wenn wir uns, auf uns selbst verlassen, statt der Autorität, können wir uns den altbekannten Ohnmachts-Situationen bei den Aktivitäten gegen Naziaufmärsche entledigen. Nur aus einer handelnden Position entwickeln wir die Stärke unsere eigenen Inhalte zu verbreiten und dem faschistischen Gedankengut die Stirn zu bieten. Wenn wir nur folgen, können wir keine Fortschritte machen. Gegen Faschismus zu kämpfen heißt nicht einfach, Nazis blöd zu finden und das öffentlich zu bekunden. Antifa ist keine Identität und keine Szene. Es ist nur ein Ausdruck von vielen unser eigenes Leben in die Hand zu nehmen und die erbittertesten Feinde der Freiheit aller Menschen zu bekämpfen. Dies dient ganz konkret auch unserem eigenen Schutz, denn eine aktive rechte Szene bereitet den Boden für Anschläge und Übergriffe auf das Leben unser Gefährt*Innen und aller, die nicht in das faschistische Weltbild passen. Gegen Faschismus zu sein heißt für unsere Leben zu kämpfen!
Einige Anarchist*innen aus Dortmund
Quelle und das Plakat als PDF: Linksunten