Ihre Kriege, unsere Toten! – Gegen Terrorismus und für die Freiheit aller Menschen!
Die Internationale der Anarchistischen Föderationen (IFA) und die Organisationen, die vom 4. – 7. August am 10. Kongress der IFA in Frankfurt am Main (Deutschland) teilgenommen haben, positionieren sich eindeutig gegen Krieg. Wir sind gegen den Terrorismus, der mithilfe von Polizei und Armee von Staaten ausgeht. Wir sind gegen die Gewalt, die von nationalistischen und/oder religiösen Gruppen angewendet wird, und gegen isoliert ausgeführte Aktionen von rassistischen, homophoben und/oder fundamentalistischen Individuen.
Wir lehnen die mörderischen Aktivitäten dieser Regierungen, Gruppen oder Individuen ab.
Die Medien und Staaten nutzen das Wort „Terrorismus“, um soziale Bewegungen zu verurteilen, aber wir verstehen das Wort nicht auf diese Weise. Wogegen wir uns stellen, ist die Anwendung von Gewalt und Terror gegen Zivilist*innen, um Angst innerhalb der Bevölkerung zu schüren und Autorität durchzusetzen. Dieser Terrorismus geht Hand in Hand mit der Verstärkung von staatlichen Sicherheitsmaßnahmen und autoritärer Staatspolitik.
In vielen Ländern wurde der Notstand erklärt und die Befugnisse von Polizei und Armee gestärkt, was hauptsächlich dazu dient, den sozialen Widerstand zu unterdrücken. Mauern werden errichtet, um Menschen am Weiterkommen zu hindern, Gefangenenlager werden gebaut und Regierungen, Kapitalist*innen und Schmuggler*innen nutzen die Gelegenheit, um sich auf Kosten von Flüchtenden zu bereichern.
Terrorismus durch religiöse und/oder nationalistische Gruppen und Staatsterrorismus nähren sich gegenseitig. Die Waffengeschäfte von regionalen und Weltmächten sind beispielsweise seit ihrer Beteiligung an externen Kriegen in die Höhe geschossen. Ihre interventionistischen Strategien helfen dabei, den Terrorismus von religiösen und/oder nationalistischen Gruppen aufrechtzuerhalten.
In der Zwischenzeit führt der Kapitalismus seine zerstörerische Arbeit fort und diejenigen, die davon betroffen sind, sind immer dieselben: Die Bevölkerung.
Wir leben in einer Zeit der globalen terroristischen Bedrohung, des allgemeinen Kriegs und der reaktionären Politik, in der Ethnie, Religion und Terrorismus miteinander verschmolzen werden. Wir kämpfen gegen die Ausbreitung von Rassismus. Wir unterstützen die Flüchtenden, die Bewegungsfreiheit und das Recht sich niederzulassen erstreben. Wir stehen in Solidarität mit denen, die aufgrund ihrer Ethnie oder ihres Glaubens zum Ziel werden.
Vor diesem Hintergrund, wir stehen auch all denjenigen auf der Welt zur Seite, die den Einfluss von Religion auf ihr Leben, ihre Handlungen und Gedanken abschütteln wollen.
Unser Kampf für Freiheit richtet sich gegen Staat, Kapitalismus und Religion.
IAF–IFA, 6. August 2016
Their wars, our dead! – Against terrorism and for freedom of all people !
The federations of the International of Anarchist Federations (IAF) and the organisations participating in the Tenth Congress of the IAF, Frankfurt (Germany), 4-7 August 2016, stand against war. We stand against the terrorism which is used by states, with the help of the police and the army. We stand against the violence applied by nationalist and/or religious groups or by isolated acts from racist, homophobic, and/or fundamentalist individuals.
We oppose the murderous activities of these governments, groups, or individuals.
The media and states may use the word terrorism to condemn social movements, but this is not how we understand it. What we oppose is the use of violence and terror against civilians to create fear in the population and impose authority. This terrorism goes hand in hand with the strengthening of state security and authoritarian state policies.
In many countries a state of emergency has been declared, reinforcing the powers of the police and army, which serves mostly to repress social opposition. Walls are built to prevent the movement of people, detention camps are built, and governments, capitalists and smugglers take the opportunity to get rich at the expense of migrants.
Terrorism by religious and/or nationalist groups and state terrorism feed each other. For example, the arms deals by regional and world powers have skyrocketed since their involvement in foreign wars. These interventionist policies help to maintain the terrorism of religious and/or nationalist groups.
Meanwhile, capitalism continues its devastating work and those affected are always the same: the people.
We live in an era of global terrorist threat, of generalised war, and reactionary politics in which race, religion and terrorism are conflated. We fight to keep racism from spreading. We support the migrants who seek the freedom to move and to settle down. We stand in solidarity with those targeted on the ground of their ethnicity and beliefs.
That said, we stand by all those around the world who seek to shake off the influence of religion in their lives, actions, and thoughts.
Our struggle for freedom is directed against state, capitalism, and religion.
IAF–IFA, 6th August 2016