GaiDao No94 Oktober 2018
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Editorial
Hallo ihr lieben Leute da draußen und besonders ihr lieben, widerständigen und mutigen Genoss*innen im Hambacher Forst,
der Sommer ist vorüber, die ersten Blätter fallen schon von den Bäumen. Auch im Hambacher Forst. Dort fallen sie von Bäumen, die in einem über 12.000 Jahre alten Restwald stehen, den der Energiekonzern RWE auch noch roden will, um noch mehr Braunkohle abzubauen, sie zu verfeuern und den Klimawandel zu beschleunigen. Was für eine bescheuerte Idee.
Immer noch leisten Menschen dort den Bullen, den RWE-Sicherheitsleuten und der deutschen Rechtssprechung Widerstand: Hoch oben in den Bäumen, auf dem Boden und überall im Wald. Und sie trauern um Steffen Meyn, der am 19.09.2018 von einer Verbindungsbrücke zwischen zwei Baumhäusern in den Tod gestürzt ist. Die Behörden und die Bullen gewährten keine lange Trauerzeit: Schon bald wurde weitergeräumt. Viele hundert Bullen sind da, um den Rodungsbeschluss umzusetzen. Koste es, was es wolle. Kein Wunder, dass ihnen immer wieder die Parole "Wo wart ihr in Chemnitz?" entgegengerufen wird. In dieser Ausgabe sind wir zur Abwechslung mal am Puls der Zeit und haben einen aktuellen Bericht zu den Kämpfen von einer Genoss*in.
Außerdem gehen Soli-Grüße raus an die Graswurzelrevolution und ihren Autor Andreas Kemper, der in einem Artikel in der Septemberausgabe Bernd Höckes faschistische Agenda anhand dessen neuen Buches "Nie zweimal in denselben Fluss" belegt hatte. Seine Schlüsse waren so stichhaltig und klar, dass sie sogar vom Leiter des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz, Stephan J. Kramer, herangezogen wurden, um die Beobachtung der AfD durch seine Spitzelbehörde zu rechtfertigen. Nun hetzen AfD und Bild gegen das „linksextreme Schmierblatt“ und „die Anarcho-Postille", die "seit 1972 für die Abschaffung UNSERES Staates" kämpft. Den Artikel könnt ihr hier lesen: https://www.graswurzel.net/gwr/2018/09/bjoern-hoeckes-faschistischer-fluss/
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen, Kraft beim Kämpfen und liebe Menschen, die euch beistehen, wenn's mal wieder düster aussieht. Und denkt dran: Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten!
nigra für die Gai Dao-Redaktion
Zum Titelfoto: Auf dem FdA-Camp im Sommer wurde nicht nur diskutiert, Vorträgen gelauscht, gestritten und gefeiert. Diesmal war sogar ein*e Tätowierer*in am Start: Gestochen wurde dieses punkige A-im-Kreis. Yeah!