Demonstration: Danke Krefeld!

Am Samstag 11.06. ab 12.00 Uhr in Krefeld, Neusser Straßer / Ecke Gladbacher Str. (bei Saturn)

Gelassen und hilfsbereit haben die Krefelderinnen und Krefelder in den letzten Monaten Tausende von Geflüchteten in ihrer Stadt aufgenommen. Aus der Bevölkerung heraus wird geholfen, wo der Staat versagt. Es wurden Begegnungsstätten wie das Café Sarah eingerichtet, Chöre gegründet, Kennenlernfeste veranstaltet – die Geflüchteten wurden und werden, wo es nur geht, in das Leben in unserer Stadt integriert.

Zugleich schüren Politiker und Medien in Deutschland und Europa Angst und Fremdenhass. Grenzen werden geschlossen, systematisch Hetze gegen Geflüchtete betrieben. Täglich werden neue Maßnahmen diskutiert, mit denen der Gedanke einer weltoffenen Gesellschaft zu Grabe getragen wird. Gleichzeitig wird von Politikern versucht, Einheimische gegen Geflüchtete auszuspielen. Während den Großbanken in wenigen Tagen mehrstellige Milliardenbeiträge zugeschustert wurden, soll kein Geld für Menschen da sein, die unverschuldet aus ihrer Heimat flüchten mussten.

Wir Krefelder*innen machen da nicht mit!

Wir Krefelder*innen wissen: In den letzten Jahren wurden in Krefeld Ausgaben für Bildung, Kultur und Infrastruktur gekürzt. Das liegt nicht an den Geflüchteten. Denn Geld ist für Renommierprojekte wie beispielsweise das Rheinstraßendach immer da – nur nicht für die Menschen in unserer Stadt.

Ein paar Beispiele: Gebührenerhöhungen für städtische Bescheinigungen, Streichungen beim offenen Ganztag, Kindertagesstätten, der Volkshochschule und dem Musiktheater, Weniger Zuschüsse für Arbeiterwohlfahrt, Diakonie und andere Wohlfahrtsverbände, Arbeit in sozialen Brennpunkten, Offene Kinder- und Jugendarbeit und vieles mehr. Schulen erhalten weniger Geld für Fachliteratur und Zeitungen und Asylbewerber bekommen keine reduzierten Tarife mehr bei der Volkshochschule.

Wir Krefelder*innen wissen: Weniger Geflüchtete bedeutet nicht, dass mehr für die Menschen hier getan wird. Und wenn die europäischen Grenzen geschlossen und zur Festung Europa werden, betrifft dies nicht nur die Geflüchteten im fernen Griechenland, Italien, Serbien oder Mazedonien. Auch für uns erschweren sich die kurzen und vielgeliebten Fahrten in die Niederlande oder nach Belgien. Einzig Geld wird weiterhin problemlos Grenzen überwinden.

Deshalb sagen wir:

Danke Krefeld, weil Krefelder*innen keine Angst haben vor Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, sondern sie gerne hier empfangen, um gemeinsam mit ihnen zu leben. Multikulti ist hier mehr als nur ein Wort, es ist seit Jahren gelebtes Miteinander.

Danke, Krefeld, weil Krefelder*innen wissen, dass nicht die Geflüchteten unser Sozialsystem belasten. Sinkende Ausgaben für Bildung, Soziales und Kultur sind Teil einer gezielten Politik der jeweils regierenden Parteien.

Danke, Krefeld, weil Krefelder*innen gerne frei an jeden Ort der Welt reisen und dort Urlaub machen, arbeiten oder leben möchten und sie deshalb anderen Menschen dasselbe Recht zugestehen.

Lasst uns weiterhin gemeinsam für eine Welt eintreten, in der jeder Mensch das Anrecht auf ein Leben in Freiheit, Würde und materieller Sicherheit hat – in unserer Stadt und anderswo.

Kommt zur Demonstration am 11. Juni 2016 in Krefeld und macht deutlich, was wir wollen:

Keine Grenzen – nirgendwo und für niemand!

Fähren statt Frontex – damit nicht noch weitere Menschen unschuldig sterben müssen!

Bedürftigen statt Banken helfen!

Angemeldet von: Anarchistische Gruppe Krefeld Linksjugend solid Krefeld

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