08.03 / 11.03 ¦ Heraus zum Frauen*kampftag! Feminismus geht nur anarchistisch!

Anarchafem.

NBG: Kundgebung zum Frauen*kampftag am 08.03 | 16:00 Weißer Turm // Demo am 11.03 | 12:00Weißer Turm

Beiteiligt euch mit uns gemeinsam an den geplanten Aktionen zum Frauen*kampftag in Nürnberg. Mittwoch den 08.03 findet ab 16:00 Uhr eine Kundgebung des lokalen 8. März-Bündnis Nürnberg am Weißen Turm statt. Samstag wollen wir mit euch gemeinsam gegen den Antifeministischen Rollback, gegen das Patriarchat und für einen feministischen Anarchismus demonstrieren. Startpunkt der Demo ist am 11.03 um 12:00 Uhr am Weißen Turm.

Feminismus geht nur anarchistisch!

Das gegenwärtige Erstarken von reaktionären Kräften unterschiedlicher Ausrichtung stellt für uns eine große Herausforderung dar. So different ihre Erscheinungsform und Selbstdarstellung wirken mag, so eint sie allesamt ihr antifeministisches Weltbild. Antifeminismus fungiert daher als Bindeglied und einendes Moment zwischen der konstruierten politisch-gesellschaftlichen Mitte, der extremen Rechten und auch religiösen Fundamentalist*innen. Patriarchales Denken ist derart in der Gesellschaft verankert, dass es für rechte Kräfte ein leichtes ist mit ihrem Antifeminismus Anknüpfungspunkte und breite Zustimmung in Teilen Gesellschaft zu finden. Durch eine derart breite Basis steht uns gegenwärtig der Antifeminismus als eine besondere Bedrohung gegenüber, der sich nicht nur am 8. März entgegengestellt werden muss!
Während die reformistische Strömung der Frauen*bewegung auf die Gleichstellung der Frau* im patriarchal, kapitalistisch-bürgerlichen System abzielt, ignorieren sie dabei wohlwissend die Tatsache, dass sie damit lediglich die Symptome eben dieses System abschwächen, und niemals die Wurzeln der Unterdrückung angreifen. Denn die Vorstellung patriarchale Unterdrückung durch weibliche* Mitarbeit an den bestehenden Verhältnissen zu überwinden, bewirkt in der Konsequenz nur das Gegenteil, nämlich die Weiterführung und Stabilisierung von Herrschaft und Unterdrückung.
All das zeigt einmal mehr, wie wichtig und notwendig Feminismus weiterhin ist, insbesondere ein anarchistischer, wirklich emanzipatorischer Feminismus. Denn Emanzipation bedeutet für uns nicht sich hinter bloßen Reformforderungen zu verstecken, sondern Herrschaftsmechanismen dauerhaft in Frage zu stellen und abzuschaffen. Der Anarchafeminismus – als Synthese von Anarchismus und Feminismus – scheint uns daher der einzige Ansatz zu sein, mit welchem diese Zielsetzung erreicht werden kann. Diese Synthese ist unabdingbar, da sie den Anarchismus um ein von ihm vernachlässigtes Herrschaftsverhältnis erweitert und der Feminismus um die Perspektive der gesamtmenschlichen Befreiung vervollständigt wird. Nur gemeinsam können diese beiden Ansätze ihr propagiertes Ziel erreichen. Der Kampf gegen Patriarchat, Kapitalismus, Staat kann nicht getrennt gesehen werden von anderen Unterdrückungs- und Ausgrenzungsformen wie beispielsweise Rassismus, Sexismus, und Nationalismus. Sie alle bilden ein Geflecht von Herrschaft, das sich gegenseitig bedingt und stützt. Es ist also falsch die patriarchale Unterdrückung nur als Nebenwiderspruch der Kapitalistischen Gesellschaft wahrzunehmen, welche mit dessen Überwindung automatisch verschwindet. Es muss vielmehr ein Bewusstsein um die Eigendynamik dieses Unterdrückungsmechanismus geschaffen werden. Ebenso kann die Befreiung der Frau* nicht losgelöst von gesellschaftlichen Zuständen erreicht werden, denn ihre Voraussetzung ist die befreite Gesellschaft, also die Abschaffung aller Herrschaftsformen. Denn sonst ließe sich Fragen, was es nützt als Frau befreit zu sein, um als Mensch weiterhin unterdrückt zu werden!?

Zum Originalbeitrag