Transpiaktion in KA: dezentraler Aktionstag zum Tod von Santiago Maldonado der FdA! Fue el Estado!

Mit zwei Transparenten in der Öffentlichkeit hat sich die Libertäre Gruppe Karlsruhe an einem dezentralen Aktionstag der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (fda-ifa) zur Aufklärung über den Tod Santiago Maldonados, beteiligt. Die Tranparente trugen die Aufschriften “Gerechtigkeit für Santiago Maldonade”, sowie “Stop Benetton” und “Fue el Estado” (Der Staat ist verantwortlich)

Weitere Aktionen gab es unter anderem vor der argentinischen Botschaft in Berlin, den Konsulaten in Frankfurt a.M. und Bonn (Foto), einer Filiale der Firma Benetton in Stuttgart und in weiteren Städten.

Der argentinische Anarchist Santiago Maldonado unterstützte die indigenen Mapuche, welche seit einigen Jahren ein Teil des Landes wieder in Besitz genommen haben, welches ihnen im 19. Jahrhundert geraubt wurde. Am 1. August 2017wurde er bei einer Razzia festgenommen und war bis zum 22. Oktober 2017 spurlos verschwunden. Gefunden wurde seine Leiche an einem Ort, den die Polizei zuvor mehrmals durchsucht hatte.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts annektierten die neu entstandenen Staaten Chile und Argentinien im Rahmen von „Befriedungskampagnen“ das Siedlungsgebiet der Mapuche und anderer indigener Völker beiderseits der Anden. Die Bevölkerung wurde ermordert und vertrieben.

In Patagonien schenkte der argentinische Staat dieses Land dann mehr als 50 englischen Unternehmen – die meisten mit Sitz in London – um es zu „kolonisieren“. Seit 1991 ist die Modefirma Benetton im Besitz von 900.000 Hectar Land (entspricht der Fläche Zypern).
Benetton betreibt damit ganz klassisches Landgrabbing, bei dem (meist) ausländische Konzerne große Landflächen aufkaufen oder rauben, und damit die Ernährungssicherheit im jeweiligen Land gefährden sowie die Lebensweise und den Lebensunterhalt von indigenen Gruppen und Kleinbäuer*innen bedrohen.

Vor einigen Jahren von wurde ein kleiner Teil des geraubten Landes von kämpferischen Mapuche-Gemeinschaften ganz praktisch wieder in Besitz genommen, was seit dem durch Polizeirazzien und -übergriffen beantwortet wird.

Über den Tod von Santiago Maldonado gibt es viel Unklarheit und einige Ungereimtheiten.

Die Vorgänge rund um das Verschwinden und den Tod Maldonados müssen lückenlos aufgeklärt werden. Die repressive Politik gegen Indigene muss eingestellt und das Landgrabbing zugunsten kapitalistischer Interessen sofort eingestellt werden.

weitere Infos: https://fda-ifa.org/santiago-maldonado/

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