Sin Patron – arbeiten ohne Chef

Veranstaltung am Freitag, 5. September
Argentiniens instandbesetzte Betriebe in Belegschaftskontrolle

Als Argentiniens Wirtschaft 2001 zusammenbrach, kam es zwar nur beinahe zur
Revolution, aber Tausende Werktätige lernten, Betriebe unter eigener
Kontrolle weiterzuführen. Heute gibt es mehrere hundert solcher Betriebe
in Argentinien, zum Teil von der Regierung kooptiert, zum anderen Teil aber
weiterhin im Aufstand – wie die Keramikfabrik FaSinPat (Zanón), in der
nach wie vor alle den gleichen Lohn bekommen und alle die gleiche Stimme in
der Vollversammlung haben, der höchsten Autorität im Werk.

Im Buch, im Original herausgegeben von einem Verlagskollektiv aus Buenos
Aires, gibt es die Geschichten von 10 derartigen Instandbesetzungen, die in
Argentinien „recuperación“ heißen: Wiederinbetriebnahme, aber auch
Genesung. Von Aneignung ist meist gar nicht die Rede – die Betriebe
gehören sowieso dem Volk. Und konsequenterweise versorgen viele fábricas
recuperadas ihre Nachbarschaft mit speziellen öffentlichen Diensten wie
Volksschulen und Benefizveranstaltungen.

Vorgestellt wird das Buch von Daniel Kulla, der es übersetzt,
aktualisiert und mit Praxisanregungen angereichert hat.

Der Veranstaltungsort ist entweder das G16 Lesecafé oder die Libelle.
Genaueres wird bekanntgegeben sobald er abschließend feststeht.

Zum Originalbeitrag