Mülheim: Schwarzer Tresen 25.05.2017

Zeitzeuginnengespräch: Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Kurz nach der Machtübergabe an Hitler am 30. Januar 1933 begann die massenhafte Verhaftung von Hitlergegner*Innen.

Durch die Gestapo verhaftet wurden viele Gewerkschafter*innen, Kommunisten*Innen, Sozialdemokraten*Innen, Christen*Innen und Anarchist*Innen. Sie hatten vor Hitler gewarnt, versucht, das faschistische Regime zu verhindern, unter ihnen zahlreiche Männer* und Frauen* aus Arbeiter*Innenfamilien.

19 Jahren alt war Willi Rattai, als er im Sommer 1933 in Essen verhaftet wurde. Die Gestapo warf ihm vor, illegales Material gegen Hitler und die Nazis verbreitet zu haben. Er wurde gefoltert und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu über zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Unmittelbar nach seiner Entlassung wurde er ins Konzentrationslager verschleppt. Mehrere KZs hat Willi Rattai durchlaufen müssen.

Auch Peter Gingold hatte sich schon vor 1933 gegen die aufkommende faschistische Gefahr engagiert. 17 Jahre alt war Peter, als er im Sommer 1933 mit seiner jüdischen Familie nach Frankreich emigrierte. Mit der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht holte ihn der faschistische Terror wieder ein. Peter Gingold und seine Frau Ettie schlossen sich dem französischen Widerstand, der Résistance, an. Peter Gingold fiel durch Verrat in die Hände der Gestapo.

Margret Rest wird über Widerstand und Verfolgung ihres Vaters Willi Rattai erzählen und Alice Czyborra über ihre Eltern Ettie und Peter Gingold. Margret und Alice werden auch über sich selbst sprechen, wie sie nach 1945 als Kinder und Jugendliche, als Töchter von Kommunist*Innnen und „Vaterlandsverrätern“ die Zeit des Kalten Krieges erlebt haben”. In beeindruckender Weise rufen sie auch nach so vielen Jahren des Widerstands gegen den Faschismus die jungen Menschen auf sich zu positionieren.

Wie immer ist Theke um 19:00 Uhr und der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr!

Zum Originalbeitrag