Mülheim: „Die gefährlichste Frau Amerikas“: Emma Goldman

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18. Mai 19:00 im AZ Mülheim

Vor 75 Jahren, am 14. Mai 1940, starb Emma Goldman und hinterließ ihren
einmaligen Reichtum an gelebter Erfahrung und Theorie. Nicht bloß als
Zuschauerin, sondern als scharfe Beobachterin und kämpferische
Anarchistin bewegte Goldman sich in einer Zeit, als Europa, Asien und
Amerika von Wellen der Revolution und Reaktion erschüttert wurden. Ihr
Leben zwischen diesen Zentren war immer wieder eines auf der Flucht: vor
antisemitischen Pogromen, vor politischer Verfolgung und staatlichem
Terror. Die Erfahrungen in den Kämpfen der US-Amerikanischen
TextilarbeiterInnen brachten Goldman zu ihren Vorstellungen vom
freiheitlichen Sozialismus, und entsprechend wurde sie zur bekannten
Aktivistin und Agitatorin der ArbeiterInnenbewegung. Dies brachte ihr
sowohl eine große Anhängerschaft als auch Repression ein, was zu
mehreren Gefängnisaufenthalten führte. Später verlagerte Goldman ihren
Schwerpunkt auf andere Kampffelder. Ihre Positionen zu Militarismus,
Nationalismus, Religion, Feminismus und Familie sind bis heute
herausfordernd und eigenständig. Befreiende Momente suchte sie nicht in
Parteien und auch nicht in der Masse, sondern im kreativen Potential,
das erst noch von den gemeinschaftlich handelnden Individuen zu
erschaffen ist.

Ihre provozierenden Thesen werden vorgestellt, im Zusammenhang mit
Goldmans Biographie. Denn ihr Leben folgte dem von ihr selbst
formulierten Grundsatz, „dass die Wahrheit, wenn sie einmal erkannt
wurde, auch gelebt werden muss und ihr Wesen nicht nur theoretisiert
werden darf“.

Mit Rudolf Mühland
Vortrag im Rahmen des Antifa Cafés Mülheim

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