Köln, Feminismus: Vorträge, Workshops & Diskussionen
In den nächsten Tagen gibt es wieder mehrere feministische Veranstaltungen, zu denen wir euch gerne einladen:
9. März: Vortrag zu „Geschlechterkonstruktionen in der extremen Rechten“ in der Ludolf Camphausen Str. 36, ab 19Uhr wird es Essen geben, ab 19:30 beginnt die Veranstaltung
10. März: Gemeinsame Anreise nach Düsseldorf zur Demo am Frauenkampftag.
Treffpunkt ist um 12:45 vor dem Eingang auf der Seite des Doms. Unser Zug fährt um 13:07 ab Gleis 9, sodass wir pünktlich zum Beginn der Demonstration in Düsseldorf sind.
Anschließend veranstalten wir noch einen Workshop zu „Geschlecht und Antifeminismus als Kitt rechtsextremer und rechtspopulistischer Mobilisierungen“ mit Rachel Spicker im AZ Köln, Luxemburger Straße 93. Wir fangen ab 18:30 an, Essen gibt es während des Workshops.
Vortrag und Workshop finden im Rahmen der Vortragsreihe A2F zusammen mit about:fem statt, unterstützt vom Stavv der Uni Köln.
Weitere Details:
Vortrag: Geschlechterkonstruktionen in der extremen Rechten
2011 verübte Anders Breivik in Norwegen zwei Anschläge, bei denen 77 Menschen ums Leben kamen. In seinen Begründungen führte er u.a. an, dass der Fortbestand der „europäischen Zivilisation“ davon abhängen würde, „wie standhaft europäische Männer Widerstand gegen den politisch korrekten Feminismus leisten“. Einige Monate später wurde die Mordserie des NSU einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Als eine von drei HaupttäterInnen steht seit Ende 2012 Beate Zschäpe vor Gericht. In der bundesdeutschen Medienlandschaft wurde sie nicht selten als Mitläuferin und „Nazi-Braut“ betitelt. Die Anschläge von Norwegen und die Mordserie des NSU markieren eine notwendige Debatte.
Die Referentin diskutiert in ihrem Vortrag folgende Fragen: Welche Rolle spielt Geschlechterpolitik innerhalb der extremen Rechten? Welche Relevanz hat Antifeminismus? Wie verhält sich die Verhandlung zum Thema Geschlecht zu dem von der extremen Rechten erklärten Ziel der „Volksgemeinschaft“,welche Rolle spielt das Thema für den Nationalismus, den Rassismus?
Workshop mit Rachel Spicker: Geschlecht und Antifeminismus als Kitt rechtsextremer und rechtspopulistischer Mobilisierungen
Neben rassistischen, islamfeindlichen, antisemitischen und völkischen Positionen rücken Familien- und Geschlechterpolitiken vermehrt ins Zentrum rechtsextremer,rechtspopulistischer und neurechter Mobilisierungen. Die Bekämpfung von Gleichstellungspolitiken, Feminismus und vielfältigen Lebensentwürfen, die Angriffe auf Frauen- und Geschlechterforschung und die Gleichberechtigung von LSBT*I* gehören nicht nur zu strategischen Handlungsfeldern dieser Akteure. Sie bilden eine zentrale Klammer zwischen Akteuren aus dem Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und der Neuen Rechten und finden Anschlussfähigkeiten in die Gesamtgesellschaft. Frauen erscheinen dabei präsenter und sichtbarer als je zuvor. Gemeinsam wollen wir uns mit den Geschlechterbildern, familien- und geschlechterpolitischen Positionen und den Rollen und Strategien von Frauen in aktuellen Erscheinungsformen auseinandersetzen. Zusätzlich gehen wir der Frage nach, wie eine feministische Positionierung und eine geschlechterreflektierte Perspektive in der Forschung und Präventionsarbeit aussehen kann.
Rachel Spicker arbeitet bei der Fachstelle Gender und Rechtsextremismus der Amedeu-Antonio-Stiftung.