Gǎi Dào Sonderausgabe: Gustav Landauer – zum 100. Todestag
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Vor ein paar Tagen, am 2. April und wohlweislich nicht am ersten, hat das Generallandesarchiv Karlsruhe einen neuen Aktenfund mit schaurigen Details zur Ermordung Gustav Landauers präsentiert. Das vermutlich letzte Foto, das Landauer lebend zeigt, ist gegenwärtig in einer Ausstellung in Berlin erstmals öffentlich zu sehen. Landauer scheint eben in Stadelheim angekommen und dem Pritschenwagen entstiegen zu sein, mit dem man ihn transportiert hatte. Der schmale Mann steht da, dicht umdrängt von sprungbereiten Soldaten. Trotz etwa 100 Vernehmungen wurde für diesen Mord niemand je belangt. In Stadelheim waren berüchtigte Freikorps (Epp und Lützow) statio- niert, deren Mitglieder im Dritten Reich regelmäßig als hohe Kader der SS reüssieren konnten. Aber auch ganz gewöhnliche Truppenteile waren dabei. Hitler selbst, eben noch Obergefreiter bei der Bahnhofskommandantur, ereiferte sich nach dem Einmarsch der „Befreier Münchens“ als Belastungszeuge gegen die Kameraden. Die Niederschlagung der rätedemokratischen Revolution, dieses wochen- und monatelange Gemetzel, war die Geburtsstunde des deutschen Faschismus, München später nicht von ohngefähr die „Hauptstadt der Bewegung“. Die Dummheit ist eine Macht; sie ist es geblieben.
Bereits 1910 hatte Landauer erklärt, ohne Hoffnung zu handeln, nicht verzweifelt, sondern aus innerer Notwendigkeit das Vernünftige zu tun. In einer Zeit, die, wie die unsere, keinen Anlass zur Hoffnung gibt, spricht solche – man muss schon sagen – Weisheit Greta Thunberg wie selbstverständlich aus. Hört auf diese junge Frau! Sie führt, wie wenige je führten.
Wir haben etwas andere Beiträge als die in Nr. 99 der Gai Dào angekündigten im Heft. Hanna Delf von Wolzogen musste ihren Text zurückstellen, hat dafür aber – kein besserer Grund! – die kritische Briefedition abschließen können. Libera Pisano hat rasch einen neuen Text geschrieben und Eva von Redecker einen unveröffentlichten Beitrag für uns aus der Schublade gezogen. Alle Texte haben ihre je eigenen Zugänge zum Thema, stehen für sich da und kommunizieren doch miteinander. Auch wird dieser Sondernummer wohl sicher eine kleine Schwemme an Beiträgen rund um Gustav Landauer in regulären Heften folgen.
Danke an die wundervollen Teams der Gai Dào und der Druckerei für die großartige Zusammenarbeit!
Für die Gustav Landauer Denkmalinitiative
Bereits 1910 hatte Landauer erklärt, ohne Hoffnung zu handeln, nicht verzweifelt, sondern aus innerer Notwendigkeit das Vernünftige zu tun. In einer Zeit, die, wie die unsere, keinen Anlass zur Hoffnung gibt, spricht solche – man muss schon sagen – Weisheit Greta Thunberg wie selbstverständlich aus. Hört auf diese junge Frau! Sie führt, wie wenige je führten.
Wir haben etwas andere Beiträge als die in Nr. 99 der Gai Dào angekündigten im Heft. Hanna Delf von Wolzogen musste ihren Text zurückstellen, hat dafür aber – kein besserer Grund! – die kritische Briefedition abschließen können. Libera Pisano hat rasch einen neuen Text geschrieben und Eva von Redecker einen unveröffentlichten Beitrag für uns aus der Schublade gezogen. Alle Texte haben ihre je eigenen Zugänge zum Thema, stehen für sich da und kommunizieren doch miteinander. Auch wird dieser Sondernummer wohl sicher eine kleine Schwemme an Beiträgen rund um Gustav Landauer in regulären Heften folgen.
Danke an die wundervollen Teams der Gai Dào und der Druckerei für die großartige Zusammenarbeit!
Für die Gustav Landauer Denkmalinitiative
PS: Anfragen für gedruckte Hefte (ab 10 Stück) bitte an kontakt@gustav-landauer.org (Selbstkostenpreis ca 1,5-2 €/Heft).PPS: Was eigentlich unmöglich scheint: wir haben es leider nicht geschafft, in München eine Gruppe zu finden, um die Verteilung der Hefte dort zu organisieren. Wenn ihr eine Gruppe kennt, die sich das vorstellen könnte, bitte meldet euch!