Erfolgreiche Infotour des Anarchist Black Cross Mexiko im deutschsprachigen Raum
Im Juli weilte eine Genossin des Anarchist Black Cross Mexiko in Deutschland. Sie nutzte die Zeit unter Anderem dazu, eine 2-wöchige Infotour durch verschiedene Städte im deutschsprachigen Raum zu unternehmen. In ihren Infovorträgen berichtete sie über die anarchistische Bewegung in Mexiko, die Situation anarchistischer Gefangener sowie den Widerstand gegen ein geplantes Megaprojekt in Oxaca im Süden Mexikos. Diese Berichte aus erster Hand wurden unterstützt durch einen etwa 30-minütigen Film. Im Anschluss gab es genügend Raum für Diskussionen, zum Fragen stellen sowie um Briefe an anarchistische Gefangene weltweit zu schreiben.
Die Tour startete am 14.07.2015 im AZ Conni in Dresden und führte durch die Städte Leipzig, Marburg, Dortmund, Hamburg, Bremen und Berlin. Die Abschlussveranstaltung fand am 30.07. im verbuendungshaus fforst in Frankfurt (Oder) statt. Die Events waren mit mindestens 15 Menschen pro Veranstaltungsort durchweg gut besucht, vor Allem in Anbetracht dessen, dass die meisten Termine unter der Woche bei sommerlichen Außentemperaturen statt fanden. Positiv wurde von verschiedenen Aktivist*innen an einigen Orten zudem bemerkt, dass neue Gesichter auf den Veranstaltungen zu sehen waren. Dass in Zeiten zunehmender globaler Krisen das Interesse der Menschen an der Beleuchtung von Themen aus anarchistischer Sicht wächst, wurde nicht zuletzt im Laufe dieser Veranstaltungsreihe deutlich. In den größeren Städten wie Berlin, Hamburg und Bremen waren die Plätze teilweise bis auf den letzten Fleck belegt. Der Input der Referentin in Kombination mit dem gezeigten Film wurde von den Besucher*innen gut angenommen, so dass vielerorts angeregte Diskussionen über die Arbeit des ABC Mexiko sowie Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit nicht explizit anarchtischen Lokalinitiativen auch im deutschsprachigen Raum entstanden. Der gezeigte Film handelte vom Widerstand mehrerer indigener Gemeinden gegen eine als Megaprojekt geplante Windkraftanlage in einer der windreichsten Regionen der Erde. Das durch die anarchistische Bewegung in Mexiko initiierte Filmprojekt gibt Dorfbewohner*innen, bei denen der Bau dieser Anlage mit massiven Einschnitten in deren jeweilige Lebensqualität verbunden ist, eine Stimme. Eine Stimme, die so in der öffentlichen Medienlandschaft in Mexiko nicht zu hören wäre. Die Möglichkeit, Briefe an Gefangene weltweit zu schreiben, wurde mancherorts ebenfalls wahrgenommen.
Als kleines Manko wurde von Besucher*innen angemerkt, dass die reine Vortragszeit etwas zu kurz war und dass das Material um Briefe zu schreiben gegen Ende der Tour zu neige ging. Dem muss mensch aber zu Gute halten, dass der Andrang vor allem in den Großstädten enorm war. Alles in Allem war es jedoch eine erfolgreiche Infotour für die Genossin aus Mexiko.
Ein besonderer Dank geht an die Referentin für die inhaltliche Vorbereitung des Vortrages sowie an die Veranstalter*innen für den reibungslosen Ablauf der Tour. Hoffentlich auf ein neues im Jahre 2016.
Ein Einzelmitglied der FdA