Das war die anarchistische Wanderung im Nordsternpark Gelsenkirchen

Nun war es soweit, unsere 4. Wanderung sollte uns in den Nordsternpark Gelsenkirchen führen. Ohne besondere Ereignisse ging es mit dem Zug von Dortmund nach Altenessen. Dort warteten auch schon die Genoss*innen der Anarchistischen Gruppe Essen inklusive Nachwuchs. Sogleich strömten wir in die tiefen des Essener U-Bahnsystems und nach kurzer Fahrt trafen wir an der Haltestelle Arenbergstraße auf weitere Menschen, die mit uns wandern wollten. Insgesamt nahmen 11 Menschen an unserer Wanderung teil, was erneut eine gute Beteiligung bedeutet.

Kurze Zeit später überschritten wir die stolze Emscher und erfreuten uns der schönen Gerüche. Es ist heute nur noch schwer vorstellbar, dass Mitte des 19. Jahrhunderts hier Wildpferde lebten und Städte wie Essen und Gelsenkirchen Dörfer waren. Nach kurzem geschichtlichen Input über die Emscherregion ging es weiter in Richtung Zeche Nordstern. Dort erklommen wir wagemutig die Pyramide, die uns trotz des eher trüben Wetters einige interessante Ausblicke bot. So konnten wir auch die Tanks der naheliegenden Raffinerie erblicken. Hier stand während des 2. Weltkriegs ein Hydrierwerk der Gelsenberg Benzin AG und damit verbunden gab es für kurze Zeit ein KZ Außenlager des KZ Buchenwald, wo 2.000 Jüdinnen Zwangsarbeit leisten mussten. Wir konnten heute also einige wichtige Einblicke in die Geschichte unserer Region gewinnen, die nichts an ihrer Bedeutung eingebüßt haben. Als nächstes kamen wir zum Höhepunkt für die jungen Menschen unserer Wandergruppe: Ein großer Spielplatz, der ideal zum matschen, klettern und schaukeln war. Nach längeren Aufenthalt hier ging es dann weiter, am Rhein-Herne Kanal entlang und zurück zur U-Bahnhaltestelle. So neigte sich ein wieder Mal schöner Tag im Freien dem Ende entgegen.

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