Bayram und Giyas sind aus dem Knast entlassen

Am 11. Mai 2016, dem „Blumentag“ genannten aserbaidschanischen Nationalfeiertag, hatten Giyas und Bayram aus Protest gegen das politische Regime die Statue des ehemaligen Präsidenten Aserbaidschans mit dem Slogan „Alles Gute zum Sklaventag!“ verschönert. Sie wurden im Knast gefoltert und in einem Schauprozess zu 10 Jahren Haft verurteilt, nachdem die Cops ihnen zwei Kilogramm Heroin untergeschoben haben. Mehman Galandarov wurde gefangen genommen und ermordet. Es gab viele Soli Aktionen, auch von FdA-Gruppen.

Am 17. März 2019 wurden 50 politische Gefangene, u.a. Giyas und Bayram, aus dem Knast entlassen. Bayram hat es nicht erwartet, dass sie entlassen werden könnten: „Es gibt keine besondere Veränderungen. Wir kommen wieder zurück zum Kampfplatz. Das Gefängnis hat meine Überzeugungen und Denkweisen verstärkt“.

Giyas, der ebenfalls seine Entlassung nicht erwartet hat, fordert die sofortige Freilassung anderer politischer Gefangenen: „Ich habe mich nicht darauf eingestellt, dass ich entlassen werde, aber es ist mir egal. Unsere Freund*innen sind im Knast, unsere Entlassung bedeutet nichts. Wir müssen uns bemühen, dass dieser Fall ein Anfang des Ende eines Geschehnis wird. Ich hoffe, dass die Gerechtigkeit wiederhergestellt wird. Unsere Entlassung bedeutet nur, dass die Herrschaft, die uns gegenüber steht, einen Schritt zurückgetreten ist und wir an dieser Stelle weiter machen müssen“.

Es muss daran erinnert werden, dass die Amnestie der Gefangenen in Aserbaidschan nur dann in Gang gesetzt werden kann, wenn überhaupt darauf ein eigenhändig unterschriebener Antrag von den Gefangenen an den Präsidenten übermittelt wird. Das war aber nicht der Fall. Bayram und Giyas haben weder um eine Amnestie durch den Präsidenten gebeten, noch darauf gewartet. Diese Amnestie ist kein Indiz für die Achtung und Verbesserung der politischen Lage.

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