Autoritäre Kommunist*innen makieren das Black Pigeon und unsere Straße
In unserer Straße und an unserem Zentrum haben sich (diesmal) anscheinend autoritäre Kommunist*innen ausgetobt. An unsere neuen Rollläden wurde “Trotzki :)”, “Karl, Rosa” und “Klassenkampf” sowie zahlreiche Hammer und Sichel gemalt. In diesem Zusammenhang müssen wir speziell Rosa Luxemburg etwas in Schutz nehmen, stand sie doch kritisch der Parteidiktatur von Lenin, Trotzki und Co. in der Sowjetunion gegenüber und sprach sich für ein Rätemodell aus.
Umso skuriller, dass sie im gleichen Atemzug mit Trotzki genannt wird, der insbesondere Sozialrevolutionär*innen und Anarchist*innen abgeschlachtet hat und mit der Roten Armee die letzte Hoffnung auf eine soziale Revolution von unten in der Sowjetunion blutig niederschlagen ließ – den Kronstadt Aufstand. Später konnten dann die gewonnen Erfahrungen im Verrat und Morden auch auf die anarchistische Bauernbewegung in der Ukraine “Machnowschtschina” angewendet werden. “Bonzen ficken” wie es jetzt in unserer Straße steht, scheint die Kapitalismuskritik der Verfasser*innen auszudrücken…
Insofern halten wir es mit der Losung der Kronstädter Matrosen: „Alle Macht den Sowjets – Keine Macht der Partei!“
Ps: Wir haben nichts gegen Graffitti, – Macht die Stadt bunter!
Lesestoff zum Thema:
Am 12.10. gibt es zu der Thematik auch einen Vortrag von Gefährt*innen von uns zum Rätekommunismus in Krefeld:
“Die rätekommunistische Bewegung war der Meinung, dass eine Parteidiktatur nicht zum Kommunismus führen kann, stattdessen wollten sie die “Rätedemokratie” bzw. “Räterepublik” einführen um möglichst direkt auf ihr Ziel, den Kommunismus, zu zu steuern.
Eine Veranstaltung der Anarchistischen Gruppe Krefeld.
Am Mittwoch den 12.10. um 19:30 Uhr im “35Blumen”, Blumenstraße 35, in Krefeld“