ArbeiterInnen besetzen Ford in Köln

*** ArbeiterInnen sprengen Sitzung des Europäischen Gesamtbetriebsrats von Ford *** Großeinsatz der Polizei bei Ford Köln *** Mediale Hetze über angebliche Krawalle und verletzte Polizisten *** 6 Festnahmen – momentan befinden sie sich im Polizeipräsiduum in Kalk es ist unklar ob Sie noch dem Haftrichter vorgeführt werden***
Über 250 ArbeiterInnen besuchten heute mit fünf Bussen von dem belgischen Ford-Werk in Genk das Kölner Ford Werk. Sie wollen damit ein wichtiges Zeichen setzen, dass nur ein gemeinsamer länderübergreifender Kampf gegen die Standortlogik zum Erfolg führen wird.

Sie wollten vor der Sitzung des Europäischen Gesamtbetriebsrats protestieren, die auf dem Kölner Fordwerk stattfindet und sich entschieden gegen die Schließung von Genk und Vernichtung von 4.300 Arbeitsplätzen (plus 5.500 bei den Zulieferern) ausdrücken. Da die ArbeiterInnen sich nicht abwimmeln lassen wollten, verschafften sie sich Zutritt zum Ford Gelände und besetzten Zwischenzeitlich Gebäude von Ford.

Diese Form basisdemokratischen Protestes ist in Deutschland ungerne gesehen und so rückte Werksschutz, Werkfeuerwehr und eine ganze Armada der Polizei an, um die 250 ArbeiterInnen an ihrem Protest zu hindern. Sie wurden stundelang in der Kälte vor Werkstor 3 gekesselt und anschließend wurden ihre Personalien kontrolliert und gezwungen zurück nach Belgien zu fahren. Derweil lief die bürgerliche Lügenpresse zu höchst Form auf und behauptet Polizisten seien verletzt worden, Autos angezündet, etc. Halt was so Lakaien der Bourgeoisie angesichts kämpferischer ArbeiterInnenproteste sich in ihren Hollywood-Phantasien ausmalen.

Außerhalb des Kessels versammelt sich einige wenig BasisgewerkschafterInnen und Linke um sich solidarisch mit den Ford ArbeiterInnen zu zeigen. So wurde in Flugblättern auch auf die kommende Solidaritätsdemonstration in Köln mit dem europäischen Generalstreik am 14. November hingewiesen, wo unter anderen auch Rednerinnen von Ford Genc auftreten werden. Gewiss wären ein paar mehrsolidarische Menschen vor Ort nicht verkehrt gewesen! Und ebenso wäre es heute ein gutes Zeichen gewesen, hätten die Kolleginnnen und Kollegen von Ford Köln den spontanen Besuch aus Genc genutzt, statt zu arbeiten den Moment zu nutzen für einen tiefergehenden Gedankenaustausch auf Basisebene.

Ausführlichere Berichte zur Lage bei Ford Genc und dem heutigen Protest:
http://www.labournet.de/branchen/auto/ford/genk/index.html

Quelle: www.labournet.de

Zum Originalbeitrag