Solidarität mit dem anarchistischen Buch- und Kulturzentrum Black Pigeon und dem Fotokünstler Hendrik Müller
Seit Mai 2014 besteht in Dortmund der anarchistische Buchladen Black Pigeon. Nach knapp zwei Jahren Betrieb im Kreativkaufhaus ConcordiArt am Borsigplatz ist für März der Umzug in größere Räume an der Scharnhorststraße im Hafenviertel und die Neueröffnung als Buch- und Kulturzentrum geplant. Die neuen Räumlichkeiten bieten mehr Platz für das wachsende Sortiment, aber auch für Veranstaltungen und ein Fotoatelier des Fotokünstlers Hendrik Müller, mit dem sich der Buchladen die neuen Räume teilen wird.
Noch vor der Eröffnung ist das Projekt ins Visier von Neonazis geraten. Nachdem zunächst eine Fensterscheibe eingeworfen wurde, versuchen die Dortmunder Neonazis um die Partei „Die Rechte“ nun, Druck auf den Vermieter Immobilien Schneider auszuüben, um eine Kündigung zu erwirken. Es fand ein Farbanschlag auf die Geschäfträume der Firma statt, negative Bewertungen auf Internetportalen sollen das Geschäft schädigen, und sowohl beim Vermieter als auch vor den Räumlichkeiten des Buch- und Kulturzentrums kündigen die Neonazis Kundgebungen an. Immobilien Schneider hat dennoch klar gestellt: „Als Vermieter betonen wir, dass ein rechtsgültiger Mietvertrag vorliegt, der nicht anfechtbar ist.“
Den Neonazis ist das Projekt ein Dorn im Auge. Sie wittern die Chance, einen politischen Gegner zu schädigen und die Eröffnung des Buchladens zu verhindern, der sich nicht zuletzt durch ein großes Sortiment zum Thema Antifaschismus und Kampf gegen Nazis auszeichnet. Dabei sind Angriffe von Neonazis auf politische Gegner in Dortmund nichts Neues. Ob Parteibüro, alternative Kneipe oder Wohnung (vermeintlicher) Antifaschist*innen – in den letzten Jahren versuchten sie immer wieder, mit Angriffen und Sachbeschädigungen ihre Gegner*innen einzuschüchtern.
Gegen diesen Angriff der Neonazis stellen wir unsere Solidarität mit dem Buch- und Kulturzentrum Black Pigeon und dem Fotokünstler Hendrik Müller. Es darf den Neonazis nicht gelingen, Projekte und Entscheidungen durch Angriffe und Hetze in ihrem Sinne zu beeinflussen. Deshalb fordern wir:
* Weiterhin keine Kündigung des Buch- und Kulturzentrums Black Pigeon.
* Unterstützt das Black Pigeon bei der Bewältigung der entstandenen Schäden und dem Schutz vor weiteren Angriffen.
* Seid solidarisch und geht auf die Straße, wenn Neonazis gegen das Buch- und Kulturzentrum hetzen wollen.
Die Erklärung wird unterstützt von (wird aktualisiert):
* Aki Hecking
* Benjamin Trilling
* Birgit Rydlewski (MdL Piratenfraktion NRW)
* Pfarrer Friedrich Laker (Pauluskirche & Kultur)
* Hans-Jörg Rohwedder (MdL Piratenfraktion NRW)
* Robert Rutkowski
* Torsten Sommer (MdL Piratenfraktion NRW)
* Geigerzähler (Liedermacher)
* Anarchistische Föderation Rhein/Ruhr
* Anarchistische Gruppe Dortmund
* Anarchistisches Kollektiv Köln
* Antifa Medienzusammenhang Dortmund
* Antifa Werne
* Antifaschistische Aktion Bochum
* Autonome Antifa 170 [Dortmund]
* Autonomes Zentrum Mülheim
* Forum gegen Rassismus Campus Dortmund
* Grüne Jugend Bochum
* Hartware MedienKunstVerein (HMKV) im Dortmunder U
* Jugendantifa Ascheberg
* KulturMeileNordstadt e.V.
* Lava München – Anarchistische Assoziation
* Linksjugend [solid‘] Dortmund
* Nordpol
* PIRATEN Dortmund
* projekt:archiv! (Mülheim)
* ROXY Kino
* Schwarze Ruhr-Uni
* SJD Die Falken OV Nordstadt
* Soziales Zentrum Bochum
* sweetSixteen-Kino
* Umsonstladen Dortmund
* VVN-BDA Kreis Essen
* Werner Bündnis gegen Rechts
Wenn ihr auch drunter wollt, meldet euch hier: blackpigeonsoli@riseup.net
Quelle: blackpigeon.blogsport.eu