Wer kennt sich aus im IT-Geschäft?
/in Nachrichten aus den FdA-Gruppen /von IT-KollektivUm mehr über Business-Themen zu lernen und bessere Akquise betreiben zu können, suchen wir Unterstützung von Leuten mit Erfahrung in der Branche, die Lust haben einen solidarischen, antiautoritären Kollektivbetrieb bei den ersten unsicheren Gehversuchen zu unterstützen.
Die Situation in der Branche
Die äußeren Umstände scheinen perfekt um richtig durch zu starten. „Digitalisierung“, „IOT“, „KI“ und andere Säue werden durchs Dorf getrieben. Alle Welt sucht IT-Fachleute. Weniger offen gesucht werden Teams für Gesamtprojekte. Kein*e Außenstehende*r versteht mehr irgendetwas, was da vor sich geht, aber weiß, dass man das irgendwie haben muss, wenn man die Zukunft überleben will. Viele Kund*innen werden über den Tisch gezogen und entsprechend groß wächst auch das Misstrauen. Für das äußerlich vielleicht gleiche Ding, kann man 80€ oder 80.000€ ausgeben je nachdem, ob über ein Freelancing-Haifischbecken oder das Systemhaus mit Java-Enterprise-Logic. Das ganze schafft Bedarf in Beratung, sollte man erst einmal irgendwo Vertrauen genießen.
Mehr noch als anderswo, können sich Entwickler*innen in tollen Projekten selbst ausbeuten. Die allermeisten großen, proprietären Goldgruben wären ohne zugrundeliegenden OSS-Communitycode nicht denkbar. Ansonsten kann man sich allerorts die Hände schmutzig machen. Geht es doch oft darum, die Effizienz des Grauens zu erhöhen, das Leben des einzelnen Menschen zu erfassen, zu vermarkten und zu steuern.
Die IT-Welt erscheint darüber hinaus höchst seltsam. Zäune spannen sich über breite Straßen, Laster fahren über geflickte Feldwege, prototypische, potemkinsche Großstädte erheben sich urplötzlich rechts und links. Das Technologiekarussel dreht sich immer schneller, schreit und quitscht: Cloud, Asyncronous IO, Paas, droplet, virtualize the virtual Virtuality…
Die Situation bei uns
Wir sind mittlerweile ein gefestigteres Team mit Netzwerk drum herum. Es gibt stabile erprobte Infrastruktur, über die man Projekte abwickeln kann. Es existieren seriöse Rechtsformen, um professionell aufzutreten und auf Dauer Kollektivbetrieb zu bleiben. Wir arbeit(et)en an verschiedenen kleineren Projekten, die alle irgendetwas mit Webdevelopment oder Beratung zu tun haben. Einen von uns haben wir für einige Zeit in quasi Zeitarbeit verliehen, um ihn anstellen zu können.
Mittlerweile erscheint uns die Situation etwas festgefahren. Kaum einer von uns hat gute Branchenkontakte, denn die Erfahrenen von uns kommen aus Angestelltenverhältnissen und hatten keine Lust auf Geschäftsfreundschaften und die anderen aus Ausbildung oder unkommerziellen Kontexten. Entsprechend klein ist die Lust an Akquise, sich vermarkten, Klinken putzen und wir wissen ja nicht einmal, wie das richtig funktioniert.
Zusätzlich verkeilt sich die Situation durch die finanzielle Lage. Weil wir nicht mehr Leute anstellen können und jede*r sehen muss, wie sie*er überlebt, fehlt die Zeit für große Vorleistungen, aber da diese nicht erfolgen, ändert sich auch nichts an der finanziellen Lage.
Du hast einen Plan?
Wir suchen Unterstützung von etablierteren Personen oder Organisationen, die Lust haben kritische, antiautoritäre Menschen und Vernetzungen in der Branche zu stärken. Das Ganze könnten wir uns als Kooperation an Projekten vorstellen, Vermittlung von Kontakten, Erfahrungsaustausch oder auch kleinen Workshops zu den angesprochenen Themen.
Füllst du/ihr dich/euch angesprochen oder kennst du jemanden, der dazu Lust haben könnte? Dann schreibt uns an!