Utopia e.V. erhalten – Garage erhalten – Freiräume erkämpfen!
Im Kampf für eine herrschafts- und hierarchiefreie Gesellschaft in all ihren Elementen ist das Engagement gegen Faschismus ein zentrales Thema. Antifaschistische Kultur- und Jugendarbeit darf nicht nur eine Daseinsberechtigung haben, sondern ist eine zwingende Notwendigkeit in Zeiten von AFD, Flüchtlingshetze und NSU. Dieses unprofitable Feld wurde von den regierenden Parteien noch nie ausreichend bedient, ganz im Gegenteil. In Frankfurt (Oder) stellt der Utopia e.V. seit fast 16 Jahren den einzigen und deshalb umso wichtigeren Akteur in diesem Gebiet dar. Der Utopia e.V. und die alternative Hausgemeinschaft der Berliner Straße 24 dürfen unter keinen Umständen gierigen Großgrundbesitzerinteressen zum Opfer fallen.
Mit der Garage wurde vor einigen Jahren ein Freiraum geschaffen, in dem explizit nicht nur Antifaschismus, sondern jegliche Herrschaftsformen ein No-Go darstellen. Einer der wenigen Orte in Frankfurt (Oder), an dem mensch, nicht beurteilt nach Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Aussehen oder Religion, regelmäßig verkehrt und so manch feuchtfröhlichen, diskussionsreichen, anregenden, kreativen, feierwütigen oder einfach nur schönen Abend bei tollen Konzerten und ähnlichen Veranstaltungen verbringen kann. Dasselbe gilt hier: Spekulant*Innen Einhalt gebieten!
Der Fall des Utopia e.V. mit dem Kulturraum Garage zeigt, wie sich Stadt und Staat der Verantwortung entziehen, die sie meinen übernehmen zu müssen. Die Zukunft von antifaschistischer Kultur darf, auch nicht hier in Frankfurt (Oder), in den Händen schmieriger Spekulant*Innen liegen und zum Spielball von Geldinteressen werden. Es ist schon schlimm genug, dass für unkommerzielle Kulturräume wie die Garage, in denen absolute Gleichberechtigung gilt, überhaupt Mieten gezahlt werden müssen. Entsprechende Räume sind ohnehin in viel zu geringer Zahl oder einfach gar nicht vorhanden, obwohl sie die Rolle eines Vorbildes für gesellschaftliches Zusammenleben erfüllen. Wir sehen die Stadt als Verantwortungsträgerin hier in der Pflicht, für die Bereitstellung entsprechender Räume Mitsorge zu tragen.
Wir werden den Utopia e.V. mitsamt der Garage bei ihren Kämpfen mit all unseren Mitteln unterstützen.
Freiräume erhalten! Mietenwahnsinn stoppen! Stadt für Alle!
Gemeinsam solidarisch.