Transpiaktion und Kommunikationsguerilla gegen den Naziaufmarsch am 08.04.2016
Am Freitag, den 08.04.2016 wollen erneut Nazis und Rassist*innen durch Karlsruhe marschieren.
Um den Aufruf zu Gegenprotesten zu unterstützen, „Karlsruhe wehrt sich“ als das zu benennen, was sie sind, nämlich Nazis und Rassist*innen, und den Umgang der Stadt und großen Teilen der Bevölkerung mit den regelmäßig stattfindenden Naziaufmärschen zu kritisieren, haben wir in Zusammenarbeit mit einigen Freund*innen mehrere Transparente und eine gefakte Wohnungsanzeige in der Stadt verteilt.
Mit Aufrufen wie Rassist*innen, Nazis oder Feind*innen der Freiheit am 08.04. zu stoppen oder Antifaschismus geht ALLE an, haben wir einen weiteren Teil zur öffentlichen Mobilisierung gegen den anstehenden Naziaufmarsch beigetragen.
Jedoch ist uns der Umgang der Stadt und eines großen Teils der Öffentlichkeit mit diesen ein Dorn im Auge.
Durch fehlende Aufklärung in der Öffentlichkeit, Ignoranz und zumindest teilweise weit verbreiteter rassistischer und nationalistischer Einstellungen, werden die Nazis noch immer als „besorgte Bürger“ bezeichnet und wahrgenommen.
Darum haben wir mehr als 70 gefakte Wohnungsanzeigen in der Stadt verteilt. Diese beschreiben das Unbehagen im Umgang mit den rassistischen und neonazistischen Aufmärschen. Dass sich der Oberbürgermeister jedes halbe Jahr auf eine öffentliche Bühne stellt, die Stadt als weltoffen bezeichnet, sich selbst abfeiert, nebenbei die wachsenden rechtsradikalen Strukturen verharmlost, leugnet und antifaschistische Gegenwehr kriminalisiert und spaltet.
Hinzu kommen die tausenden Studierenden, die sich ebenfalls auf etlichen Partys selbst feiern, jedoch kein Interesse am politischen Stadtgeschehen zu haben scheinen.
Zusätzlich kritisieren wir die öffentliche Selbstdarstellung der Stadt Karlsruhe und einigen Organisationen mit der Transpiaufschrift „Antirassismus ist keine Imagekampagne – 52 Wochen gegen Rassismus!“
Jedes Jahr organisiert die Stadt die sogenannten Wochen gegen Rassismus um sich selbst von eben diesem frei zu machen. Dass Rassismus in all seinen Facetten zum Karlsruher Lebensalltag gehört wird darin höchstens kurz angeschnitten. Dass die Veranstaltungen selbst teils rassistisch sind (z.B. die Präsentation von Trommelgruppen schwarzer Menschen) spielt dabei keine Rolle.
Dass das Regierungspräsidium Karlsruhe für viele tausend Abschiebungen jährlich zuständig ist, welche nicht selten über den Flughafen Karlsruhe in Baden-Baden vollzogen werden ebenso wenig, wie die Tatsache, dass Rassist*innen alle paar Tage ganz offen durch die Innenstadt marschieren.
Unsere Kritik soll laut und sichtbar sein. Noch dazu muss sie jedoch als konstruktive Kritik und Aufruf an ALLE verstanden werden menschenverachtende Einstellungen nicht zu verharmlosen, zu ignorieren oder hinzunehmen. Stattdessen fordern wir dazu auf diesen in allen Belangen und auf allen Ebenen entgegen zu treten.
Wenn am 08.04.2016 um 19 Uhr Nazis, Rassist*innen, Geschichtsrevisionist*innen und Antisemit*innen mit deutschen Großmachtsvorstellungen um sich werfen, werden wir erneut auf der Straße sein und dieses Treiben nicht unwidersprochen hinnehmen!
Kommt zur Kundgebung auf dem Stephanplatz ab 17 Uhr!
Seid laut, entschlossen und kreativ!
No place to hide!
Fight racism, nationalism and fascism!
Den Artikel mit Fotos gibts hier:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/175065
weitere Infos:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/174027
https://linksunten.indymedia.org/de/node/174246