Straßenfest für Groß und Klein
Wir wollen im Nachgang allen Beteiligten und Teilnehmer*innen an unserem Libertären Straßenfest am 29.05.2015 in der Studimeile im Rahmen des Fests der Nachbar*innen, welches am 29.05 & 30.05.2015 in Frankfurt (Oder) sowie weiteren europäischen Städten stattfand, ein großes Dankeschön aussprechen.
Nach einiger Verzögerung beim Aufbau starteten wir um 16:30 am Nachmittag mit Angeboten vor allem für die Jüngeren unter uns. Es konnte sich an einem Spieltisch mit Kreide, Seifenblasen, Luftballons und ein wenig Spielzeug bedient werden. In einem Papierschöpfworkshop, in dem vor allem von Kindern handgeschöpftes Papier hergestellt wurde, konnten die Anwesenden ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Der wolkenverhangene Himmel, der sich zum Abend hin und wieder auflockerte, lockte leider noch nicht sehr viele Menschen auf die Straßen, so dass sich bis ca. 18:00 Uhr kaum jemand in die Große Scharrnstraße verirrte.
Mit einer halben Stunde Verspätung startete ein mit 25 Menschen besuchter Vortrag eines Genossen der Anarchistischen Gruppe Mannheim. Unter dem Titel „Die Arbeitsgesellschaft ohne Arbeit: Karl Marx und Friedrich Engels Thesen auf dem Prüfstand“ wurde zur kritischen Beleuchtung und Betrachtung der (unfortschrittlich) hohen Bedeutung der Thesen dieser beiden Theoretiker in Form eines Vortrages mit anschließender Diskussion bis ca. 20:00 Uhr eingeladen. Schlussendlich konnte auch recht gut herausgestellt werden, warum theoretisch nichts an einer libertären Gestaltung der Lebensbereiche unserer Zukunft vorbeiführen kann. Über Möglichkeiten und Erfordernisse verschiedener libertärer Sichten konnte sich an einem Info- und Büchertisch informiert werden.
Um 20:00 konnte es endlich mit Live-Musik auf der Scharrnstraße losgehen. Ari, eine Liedermachererin aus Berlin, interpretierte auf unbeschwerte und amüsante Art und Weise ihr Fühlen und Denken. Während ihres Auftritts füllte sich die Scharrnstraße immer weiter, und vor ca. 80 Zuschauer*innen gaben Dampf in allen Gassen „Gassenhauer“ wie ein faszinierendes „Solidarity“-Cover oder Monopoly zum Besten. Vielen Dank auch an Pascal und Theresa für die super Feuershow, die den Abendausklang einläutete. Aufgrund bürokratischer Kleinkariertheit seitens der Ämter musste die Begleitmusik dazu leider ausfallen. Dem verbündungshaus fforst, dem Kunstgriff e.V. und dem Studimeile e.V. danken wir für das Bereitstellen von Technik und das zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten.
Auch in Zukunft werden wir weiter für ein weltweites Fest der Nachbar*innen, welches nicht nur an einem Tag im Jahr, sonder 24/7 statt findet, kämpfen. Wir denken, dass ein solches Fest, das sich beschränkt auf priveligierten, europäischen Boden, wohlgemerkt einem Europa, welches sich an seinen Außengrenzen gegen seine ausbeuterische Weltpolitik notfalls auch militärisch verteidigt und dafür 4000 tote Flüchtlinge und prekäre Lebenssituationen in Herkunftsländern emotionslos in Kauf nimmt, ein Europa, das auch sonst nicht viel geschafft hat außer Ressourcen zu verschlingen und den Planeten zu vergiften, dennoch dringend kritisch beleuchtet werden muss.