„Rojava Calling – Solidarität muss praktisch werden!“ – Eine Veranstaltungsreihe des anarchistischen Netzwerks SüdWest*
Vortrag und Diskussion zur Rojava-Solidarität
06.06 | Freiburg, ¡adelante! – Linkes Zentrum Freiburg (Glümerstr. 2 in 79102 Freiburg), 19:00 Uhr
07.06 | Offenburg, R12 Offenburg (Rammersweierstraße 12 in 77654 Offenburg), 19:30 Uhr
08.06 | Karlsruhe, Jubez Café (Kronenplatz 1 in 76133 Karlsruhe), 18:00 Uhr
09.06 | Stuttgart, tba, tba Uhr
11.06 | Mannheim, Café des Jugendkulturzentrum FORUM (Neckarpromenade 46 in 68167 Mannheim), 19:00 Uhr
Der Angriffskrieg, den die türkische Armee und dschihadistische Gruppen gegen die basisdemokratische Gesellschaft und die Menschen in Nordsyrien/Rojava führen, hat auch in Europa eine Welle der Solidarität ausgelöst. Hunderte wütende Demos, Angriffe auf Rüstungskonzerne, auf Banken, auf türkische Konsulate oder AKP-nahe Moscheen zeigen, dass es auch in Europa Menschen gibt, die nicht einfach tatenlos dabei zusehen, wie Nato-Staaten selbstverwaltete Gebiete belagern, besetzen und hunderttausende Menschen vertreiben. Knapp sechs Jahre nach Beginn der Revolution von Rojava stellen die Besetzung Afrins, und die Drohungen Erdogans, auch die anderen Kantone Rojavas anzugreifen, die Errungenschaften der Frauenbewegung, der Rätedemokratie und des friedlichen Zusammenlebens von Kurd*innen, Araber*innen, Turkmen*innen und andere Volksgruppen in Frage. Der Vormarsch der klerikalfaschistischen Kräfte ist eine existenzielle Bedrohung für Frauen, für Menschen, die aus dem heteronormativen Raster fallen, für religiöse und kulturelle Minderheiten und andere Identitäten. Er ist ein Angriff auf den Aufbau eines solidarischen und freiheitlichen Zusammenlebens in Westasien und darüber hinaus. Die nordsyrisch-kurdischen Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) und die Syrian Democratic Forces leisten Widerstand gegen die reaktionären und faschistischen Angriffe. An ihrer Seite kämpfen auch Menschen aus anderen Teilen der Welt. Trotzdem hält sich die transnationale Solidarität bislang in Grenzen. Während sich in Spanien 1936 zehntausende Internationalist*innen dem Faschismus entgegenstellten und der Vernichtungskrieg gegen Vietnam in den 60ern und 70ern auch in Europa hunderttausende Menschen auf die Straße zog, bleibt es heute um Kurdistan und Nordsyrien noch relativ ruhig. Das muss sich ändern. Es geht heute um konkrete Perspektiven der Solidarität und des Zusammenwachsens. Es geht darum, den Faschismus aufzuhalten und dem Rollback den Aufbau einer gesellschaftlichen Alternative von unten entgegenzuhalten. In Kurdistan wie in Deutschland. Der Referent Anselm Schindler war in den vergangenen Jahren mehrmals in den kurdischen Gebieten der Türkei, Syriens und des Irak unterwegs und wird versuchen, Stichworte für eine Diskussion um gemeinsame Perspektiven zu liefern. Es geht dabei auch um die historischen Hintergründe der Konflikte in Westasien, um die Gesellschaft von Rojava, sowie um konkrete Projekte wie die Ökologiekampagne „Make Rojava Green Again“. Beim Vortrag werden auch Spendengelder für die humanitäre Solidaritätsarbeit von Medico International gesammelt.