Rede bei der Kundgebung am Tag der politischen Gefangenen 2013 in Stuttgart

Liebe Genossinnen, liebe Genossen, liebe Gefangene der Justizvollzugsanstalt Stammheim,

wir sind heute hier versammelt, weil wir all diejenigen denken wollen, die sich in Haft befinden.
Wir sind mit unseren Gedanken und Worten heute bei all denjenigen, die aufgrund ihres Engagements für eine freiere, sozialere und gerechtere Gesellschaft eingesperrt wurden,
die aus ihrer politischen Überzeugung heraus gehandelt haben
und die nun durch die gewaltsame Hand der deutschen Repressionsorgane ihrer Bewegungsfreiheit beraubt sind.
Mit der gewohnten Dreistigkeit fällt die deutsche Klassenjustiz weiter Urteile gegen politisch Aktive in der BRD.
Diese Urteile werden im Rahmen des sogenannten Rechtsstaatlichkeit zu tun. Aber mit Gerechtigkeit haben sie kaum was zu tun.
Sie dienen allen dem Zweck, junge Menschen einzuschüchtern und sie abzuschrecken sich antifaschistisch und revolutionär zu engagieren.
So konnte wir alle den skandalösen Vorgang um Deniz K. mit verfolgen, dem wegen der Teilnahme an einer Anti-Nazi-Demonstration mehrfacher versuchter Todschlag an Polizisten vorgeworfen wurde [man stelle sich das mal vor, einer gegen fünf Robocops].
Er sitzt nun seit mehreren Monaten in der Nürnberger JVA in Haft.
Doch ihre Repression macht uns nicht schwächer, nein, sie macht uns stärker.
Sie zeigte uns wie bei den jünsten Beispielen von Chris, Smily und Deniz, dass wir daran wachsen, dass wir unseren Zusammenhalt stärken und dass der Repressionsapparat in Wirklichkeit nichts anderes tut, als uns immer mehr von seiner unterdrückerischen Fratze zu zeigen.
Wir sind heute nicht alleine auf der Straße:
in der ganzen BRD sind heute Genossinnen und Genossen aktiv, um für euch und mit euch, liebe Gefangenen, ein Zeichen zu setzen.
Ein Zeichen gegen den staatlichen Antikommunismus,
gegen die Freiheitsberaubung von Freiheitskämpferinnen und -kämpfern und
ein Zeichen gegen staatliche Repression und Verfolgung, die mit Hilfe der Paragraphen 129 a und b gegen Menschen in und außerhalb der BRD vollzogen wird.
Wir wollen ein solidarisches Zeichen setzen, an all die Antifaschistinnen, Antifaschisten, Revolutionärinnen und Revolutionäre, die aufgrund ihres Einsatzes gegen Rassismus, Faschismus und Menschenfeindlichkeit eingesperrt sind.
Wir wollen ein solidarisches Zeichen setzen auch für all diejenigen, die auch in anderen Ländern festgehalten und gefoltert werden in den staatlichen Vollzugsanstalten.
Ob Stammheim, Lenzburg, Nürnberg, ob Athen, Palästina, Kairo oder Kurdistan, wir fordern die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen und die Abschaffung der Paragraphen 129ab. Der Kampf um eine befreite Gesellschaft ist kein Verbrechen, sondern unsere verdammte Pflicht.
Nieder mit der Repression. Nieder mit den Knästen.
Für eine Gesellschaft jenseits von Imperialismus und Polizeistaat.
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

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