ortenau fast hundertprozentig vegan!
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zumindest legte dies ein artikel im allseits beliebten stadtanzeiger nahe: „Die beiden Fälle (von Tierquälerei; nigra) hatten hohe Wellen geschlagen: Gleich zwei Mal waren dieses Jahr in der Ortenau Tiere gequält worden“. cool, dachte ich, nur zwei fälle von tierquälerei.
als ich dann weiter las, wurde schnell klar, dass die ortenau doch nicht zu einem veganen schlaraffenland geworden war. die beiden ausnahmefälle von tierquälerei waren nicht die letzte massentierhaltung, ein illegaler tiertransport, ein letzter zirkus mit wildtieren, eine heimliche haustierentsorgung, der untergrundschlachthof, ein klandestines reitturnier oder verbotene tierversuche, sondern zwei fälle, in denen jemensch
„einem Wirbeltier
a) aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oderb) länger anhaltende oder sich wiederholdene erhebliche Schmerzen oder Leiden”
(§17 tierschg)
zugefügt hat.
einmal hatte ein junger mann ziegen in einem freigehege so stark verletzt, dass sie eingeschläfert wurden. im anderen fall hatte eine frau pferde mit säure verletzt. auch hier wurde ein tier eingeschläfert.
nun wird im artikel vom autor und einem oberpsycholigierat der polizei überlegt, ob die taten „schnöde Rache oder einfach krankhaft“ waren.
dass solchen taten psycohlogische störungen zugrunde liegen können, ist bekannt. auch aus rache handeln manche menschen brutal gegen andere lebewesen. aber das sind im vergleich zum älltäglichen leid der tiere einzelfälle.
was mich an diesem artikel ärgert, ist die mir ins gesicht schlagende ignoranz all den tieren gegenüber, die jeden tag leiden und sterben. warum ist die ziege im freigehege oder das pferd im stall besonders schützens- und erwähnenswert, die im offenburger schlachthof ermordeten 60.000 schweine und 2.500 rinder aber nicht? die für mich nicht nachvollziehbare unterscheidung zwischen haustier und nutztier scheint sich hier wieder mal zu zeigen. einem tier, zu dem mensch eine beziehung hat, fügt er/sie weniger leid zu, als einem tier, das im weit entfernten schlachthof getötet wird, damit mensch ein leckeres schnitzel essen kann. sprich, während egon seinen bello krault, kann er sich ohne gewissensbisse eine currywurst reinziehen.
das tierschutzgesetzt ist teil des bürgerlichen gesetzbuches und eher ein tiernutzungsgesetz. es regelt, was wir alles mit tieren machen dürfen und was nicht und bleibt dabei so schwammig und vielseitig, dass jeden tag millionen tiere in deutschland gequält und ermordet werden dürfen. auch hier erfüllt der staat seine aufgabe, nämlich eigentum zu schützen und so das kapital zu stützen. tiere sind eigentum, sind kapital, ware, fleisch, geld. dafür darf dann schon mal ein bischen gequält werden…
eine vegane gesellschaft ist im kapitalismus nicht umsetzbar, da so ziemlich alles, auch die tiere, zur ware werden musste.
aber genauso wie ich im hier und jetzt für den anarchismus eintrete, setze ich mich auch für den veganismus ein. für ein weniger falsches leben im falschen. kapitalismus niederbrennen.
go vegan.