Keine Lesung zur Bücherschau mit dem neurechten Ahriman-Verlag im Regierungspräsidium Karlsruhe!
Am 24.11.2018 findet
im Rahmen der Bücherschau eine Veranstaltung mit dem Titel „Die
Rechts/Links-Verwirrung“ statt. Geladen ist der Kopf und Gründer
der Politsekte „Bund gegen Anpassung“ (BgA) und Autor der
Ahriman-Verlags, Fritz Erik Hoevels.
Der „Bund gegen
Anpassung“ aus Freiburg, sieht sich selbst als
Marxistisch-Reichistische-Initiative in der Tradition der
materialistischen Aufklärung. Der Bund verfolgt dabei drei
Leitziele, “Geburtenkontrolle”, “Arbeitszeitverkürzung”
und “Gleichheit weltweit”. In der Öffentlichkeit fällt
dieser jedoch überwiegend durch seine menschenverachtenden
Thesen,Verschwörungstheorien und der Zusammenarbeit mit der Neuen
Rechten auf.

So forderte der BgA
schon Mitte der achtziger Jahre in faschistischer Manier eine
Tätowierung HIV-Infizierter im Schambereich zur Überwachung; zum
Schutz der deutschen Bevölkerung auch an den Außengrenzen.
Ende der achtziger
Jahre forderte die Gruppe eine strikte Bevölkerungsreduktion mit dem
Ziel des Umweltschutzes. Die Idee der Bevölkerungsreduktion ist in
rechten Umweltschutzbewegungen weit verbreitet.
In jüngster Zeit
ist der „Bund gegen Anpassung“ mit dem zugehörigen
Ahriman-Verlag und dessen Autor Fritz Erik Hoevels durch die
Zusammenarbeit mit rechten Strukturen, Flüchtlingsfeindlichen
Aussagen und Verschwörungstheorien.
So schrieb Hoevels
1999 ein eigenes Kapitel im Sammelband „Kreuzschmerzen“, welcher
vom Rechtsextremisten Claus Nordbuch herausgegeben wurde.
Der Ahriman-Verlag
fiel durch Anzeigen und Beiträgen in neu-rechten Zeitschriften, wie
der Jungen Freiheit, der Blauen Narzisse oder Compact auf.
Bereits 2014 war er
Teil der neu-rechten Buchmesse „Zwischentag“
Auf der Frankfurter
Buchmesse gesellte sich der Ahriman-Verlag zu weiteren neu-rechten
Verlagen, wie Antaios und Manuscriptum, als diese mit Protesten
konfrontiert waren. Als Reaktion setzte der Ahriman-Verlag
antifaschistische Proteste mit faschistischen Horden kurz vor der
Machtergreifung der NSDAP gleich. Weiter bediente er die Verschwörung
von bezahlten Schlägertrupps, die ihr Geld wahlweise vom Staat, vom
US-Milliardär Soros oder sogenannten NGOs, zu denen er nebenbei auch
die Amadeu Antonio Stiftung zählt.
Verschwörungstheorien
tauchen beim „Bund gegen Anpassung“ und dem dazugehörigen
Ahriman-Verlag stetig auf. So ist auf einem Cover der sogenannten
Ketzerbriefe eine Krake abgebildet, die die Erde umschlingt. Auf dem
Kopf trägt sie eine Bedeckung, die mit Stars and Stripes geziert
ist. „Lügenpresse“, „Rapefugees“und Interviews mit
Organisator*innen rassistischer Aufmärsche, sind dort genauso auf
der Tagesordnung, wie eine „von langer Hand geplanten Flutung
Europas mit falschen Flüchtlingen“.
In einem Pamphlet im
Zuge der Proteste gegen TTIP heißt es: „Ihr werdet das ebenso
sehen wie die Millionen falscher »Flüchtlinge« – nicht einer
davon wird im Ursprungsland politisch oder rassistisch verfolgt,
[…].“ „Das ist der Sinn jener auf US-Befehl
eingeschleusten Woge falscher »Flüchtlinge« (die USA, Israel und
Saudi-Arabien nehmen sie freilich nicht, komisch aber auch!), welche
ihre Vasallenregierungen, die deutsche voran, herunterwürgen müssen,
[…].“
Im Zuge dieser Verbindungen,
sowohl auf geistiger, wie auf persönlicher Ebene ist es nicht
verwunderlich, das der „Bund gegen Anpassung“ im Jahr 1992 zu den
Landtagswahlen in Baden-Württemberg für eine Wahl der Republikaner
geworben hat und der Autor Hoevels zur Bundestagswahl 2013 die NPD
zum Erststimmenfavoriten machte.
Am
24. November 2018 bietet das Regierungspräsidium Karlsruhe eine
Plattform für einen Autor und Verlag, der sich in erster Linie durch
menschenfeindliche Ideologien, Verschwörungstheorien und
Verbindungen zur rechten Szene hervor tut.
Die
Libertäre Gruppe Karlsruhe fordert vom Regierungspräsidium
Karlsruhe umgehend eine öffentliche Erklärung, wie es zu dieser
Veranstaltung kommt. Die
Einladung einer rechten Politsekte in ein Präsidium, welches u.a.
für Bildung, Flucht-, Asyl- und Ausländerangelegenheiten zuständig
ist, ist in keiner Weise tragbar.
Wir
fordern eine umgehende Absage der Veranstaltung. Sollte dies nicht
eintreten, fordern wir alle Antifaschist*innen und Antirassist*innen
auf, der Veranstaltung aktiv beizuwohnen.