Jahresrückblick 2016 von der anarchistischen Gruppe Schwarzes Brett
Liebe Leser*Innen,
wir richten uns heute mit einem kritischen Blick auf unser Jahr 2016. Als Anarchistische Gruppe gehen wir jetzt ein Jahr einen gemeinsamen Weg. Wir können insgesamt positiv auf unsere gemeinsame Arbeit zurückblicken und gehen gestärkt, mit erweiterten Zielen ins Jahr 2017.
Wir waren auf 42 Veranstaltungen präsent und haben seit dem Oktober letzten Jahres, alle zwei Monate einen Schwarzen Trese, mit jeweils einem Vortrag zu spezifischen Themen im Autonomen Zentrum Mülheim angeboten.
Mittlerweile sind wir sowohl beim Antifacafe in Bochum als auch beim Antifacafe Ruhr regelmäßig mit einem Infostand vor Ort.
Auf unseren Infoständen, werden wir häufig gefragt, ob wir auch Turnbeutel oder T-shirts haben. Deshalb haben wir sehr lange darüber diskutiert, ob wir unsere Merchkramrepartoire ausbauen sollten. In dem Zusammenhang beobachten wir immer wieder, dass Merchkram wie Aufkleber und Aufnäher mehr mitgenommen werden, als kostenlose Infomaterialien.
Um diesem Trend entgegen zu steuern werden wir uns treu bleiben und weiterhin unser Basiskonzept fahren. Infomaterialien bleiben weiterhin kostenlos und auch die übliche Merchkrampalette mit Aufklebern, Aufnähern und Buttons bleibt erhalten. Anarchismus ist nicht konsumierbar.
Um darauf aufzubauen, werden wir zukünftig, in regelmäßigen Abständen Workshops organisieren, um vorhandenes Wissen weiterzugeben und Menschen zu ermöglichen eigenständig und emanzipiert antifaschistische und herrschaftsfreie Politik zu praktizieren. die Welt braucht mehr Menschen, die sich selbstbewusst, solidarisch und emanzipiert dafür einsetzen gesellschaftliche Verbesserungen voranzutreiben.
Inhaltlich konnten wir im wesentlichen drei Trends für 2016 feststellen. Dabei handelt es sich um feministische Themen, aktuelle Formen faschistischer und rechtspopulistischer Bewegungen sowie erstarkendes Interesse an anarchistischen Inhalten.
Gerade feministische Themen werden immer wieder angefragt und thematische Broschüren mitgenommen. Wir erklären uns dies durch den allgegenwärtigen Rollback erkämpfter Rechte und dem erstarken rückwärtsgewandter Haltungen. Unter Anderem durch das Wachstum rechtspopulistscher Kräften, sowie dadurch, dass die politische Parteienlandschaft diesen Kräften, auch in anderen Kontexten immer wieder Zugeständnisse macht, um Wähler*Innenstimmen zu gewinnen.
Selbst wenn politische Parteien rechten Kräften keine Zugeständnisse machen würden, würde es die Wurzel des Problems nicht lösen. Parlamentarismus ist Teil des Problems, welches soziale Ungleichheit, Armut und Ausgrenzung (re-)produziert. Dadurch bietet man menschenverachtenden Haltungen weiterhin eine Grundlage zur Existenz.
Erfreulicherweise erleben wir im Ruhrgebiet, immer mehr anarchistische Projekte, Strukturen oder Interesse an solchen. Besonders die „Alles verändern“ Broschüren von Crimethinc und Materialien vom
anarchosyndikalistischen Syndikat A Versand erfreuen sich großem Interesse, sowie die der Amadeu Antonio Stiftung.
Nachträglich wünschen wir allen ein gutes und
erfolgreiches Jahr 2017.
Mit solidarischen Grüßen
Anarchistische Gruppe Schwarzes Brett