Heraus zum Revolutionären 1. Mai 2014!

Zum 10. mal in Folge findet in Stuttgart wieder eine revolutionäre 1. Mai Demo statt. Unter dem Motto „Nichts bleibt wie es ist… Gegen Krieg und Ka­pi­tal: Für So­li­da­ri­tät und Klas­sen­kampf!“ startet die Demo um 12 Uhr am Schlossplatz. Auf dieses Jahr sind wir wieder auf der Demo und dem anschließenden Fest ab 14 Uhr im Linken Zentrum Lilo Herrmann vertreten.

Infos zur Demo, dem Fest und weiteren Veranstlatungen findet ihr auf der Bündnis-Webseite

Die Gruppe ganz anders hat einen eigenen Aufruf verfassst den wir unterstützen.

Für die soziale Emanzipation – Gegen Leistungsterror, Staatswahn und Arbeitsfetischismus

Mit die­sem Auf­ruf wol­len wir allen Men­schen, die gegen
Ka­pi­ta­lis­mus samt sei­ner Zwangs­me­cha­nis­men auf die Stra­ße
gehen wol­len, die Mög­lich­keit geben mit Gleich­ge­sinn­ten an der
De­mons­tra­ti­on teil­zu­neh­men. Uns geht es nicht, ver­schie­de­ne
Po­si­tio­nen ge­gen­ein­an­der aus­zu­spie­len oder die
De­mons­tra­ti­on in­halt­lich zu spal­ten. Wir sehen den Auf­ruf als
eine theo­re­ti­sche Er­gän­zung zu den bis­he­ri­gen Ana­ly­sen,
Po­si­tio­nen und Per­spek­ti­ven.
Als Teil der plu­ra­lis­ti­schen Lin­ken sehen wir es er­for­der­lich
an, alle Strö­mun­gen für eine Per­spek­ti­ve fern­ab von Aus­beu­tung
und Herr­schaft zu mo­bi­li­sie­ren. Das ka­pi­ta­lis­ti­sche
Aus­beu­tungs­sys­tem, die (immer wie­der keh­ren­den)
Wirt­schafts­kri­sen und die re­ak­tio­nä­ren Na­tio­nal­staa­ten
las­sen es nicht zu, sich wei­ter mit ideo­lo­gi­schen Gra­ben­kämp­fen
auf­zu­hal­ten.

Wir glau­ben nicht, dass die so­zi­al-​re­for­mis­ti­schen
Ge­werk­schafts­ap­pa­ra­te samt ihrer Mit­glie­der sich der­art
ra­di­ka­li­sie­ren, dass die Stand­ort­lo­gik und die Le­gi­ti­ma­ti­on
der Wirt­schafts-​ und Staats­ord­nung in Frage ge­stellt wird. Ganz im
Ge­gen­teil, der DGB dient auch dazu, den an­ge­stau­ten Frust sei­nes
bei­trags­zah­len­den An­hangs in ge­ord­ne­ten und harm­lo­sen Bah­nen
frei­en Lauf zu las­sen, eine Ab­leh­nung hin­ge­gen, oder gar
Kampf­for­men gegen den Ar­beits­zwang und die ka­pi­ta­lis­ti­sche
Aus­beu­tung wird nicht als Mit­tel des ge­werk­schaft­li­chen Kamp­fes
an­ge­bo­ten. Keine Par­tei, weder im Hier und Jetzt, noch in fer­ner
Zu­kunft wird uns den Aus­bruch aus dem Gan­zen brin­gen, son­dern statt
Agi­ta­ti­on, braucht es die ba­sis­de­mo­kra­ti­sche
Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on aller!

Ar­beit und Lohn ist nicht alles! Wir leh­nen neben den sin­ken­den
Löh­nen, dem Abbau von Ar­beits­plät­zen und der
Hart­z4-​Re­pres­sio­nen ge­ne­rell die so­zia­le Be­vor­mun­dung ab.
Stei­gen­de Mie­ten und die stän­di­ge Er­hö­hung der Fahr­prei­se der
öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel ma­chen den All­tag für immer mehr
Men­schen zu einen täg­li­chen Über­le­bens­kampf, trotz Ar­beits-​ und
Lohn­ver­hält­nis.
Die dro­hen­den Zwangs­räu­mun­gen, die ex­plo­die­ren­de
Le­bens­kos­ten und die hoff­nungs­lo­sen Woh­nungs­su­chen füh­ren zu
so­zia­len Span­nun­gen, die bei der Zu­spit­zung der Ver­hält­nis­se zu
einer Stim­mung des Auf­stands füh­ren kann.

Die so­zia­len Wi­der­sprü­che und Span­nun­gen wer­den durch die
herr­schen­de Po­li­tik und ei­ni­gen Me­di­en ka­schiert und in
fal­sche Bah­nen ge­lenkt, in dem Un­schul­di­gen wie Flüch­ten­den,
Mi­gran­ten oder Men­schen in Süd­eu­ro­pa die Schuld für immer mehr
Armut, Exis­tenz­angst, sin­ken­de Löhne und Ar­beits­plät­ze
zu­ge­scho­ben wird. Ver­kürz­te und per­so­na­li­sier­te
Ka­pi­ta­lis­mus­kri­tik wird nicht nur von den Herr­schen­den
re­pro­du­ziert, son­dern auch man­che Pro­tes­te wie die
mitt­ler­wei­le tote Oc­cu­py-​Be­we­gung den­ken in fal­schen und
ein­fa­chen Ver­hält­nis­sen.

Un­se­re an­ti­ka­pi­ta­lis­ti­sche Pra­xis und Kri­sen­po­li­tik
ist die De­mo­kra­tie und die Hand­lungs­macht von unten.
Selbst­be­wuss­te Spar­ten­ge­werk­schaf­ten,
an­ar­cho­syn­di­ka­lis­ti­sche Ge­werk­schaf­ten, an­ar­chis­ti­sche
wie rä­te­kom­mu­nis­ti­sche Ba­sis­grup­pen, au­to­no­me und
an­ti­ka­pi­ta­lis­ti­sche Zen­tren und wei­te­re For­men der
Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on und Selbst­ver­wal­tung im Aus­tausch und der
Zu­sam­men­ar­beit über­win­den die bis­he­ri­gen Teil­be­reichs­kämp­fe
und ihre Sach­ver­wal­tungs­ap­pa­ra­te. Die Er­fah­run­gen,
Fä­hig­kei­ten und Kennt­nis­se in­ner­halb die­ser Struk­tu­ren,
ver­bun­den mit po­si­ti­ven Er­leb­nis­sen von De­mons­tra­ti­on,
Streiks und an­de­ren Pro­test­for­men er­mög­li­chen die Wahr­neh­mung
der ei­ge­nen Mün­dig­keit und der Selbst­ent­fal­tung. Die­ser Pro­zess
er­weckt und ent­fal­tet das auf­stän­di­sche Be­wusst­sein der
Men­schen neben den ge­ziel­ten Zu­spit­zun­gen der be­ste­hen­den
Ver­hält­nis­se durch Gras­wur­zel­ar­beit und In­ter­ven­ti­on. Keine
Or­ga­ni­sa­ti­ons­form als Vor­hut und Stell­ver­tre­ter*in der
Aus­ge­beu­te­ten und Un­ter­drück­ten, son­dern die Be­trof­fe­nen
selbst haben ihr Schick­sal und ihre Zu­kunft in der Hand.

Eine freie Ge­sell­schaft ohne Lohnar­beit, Aus­beu­tung,
Un­ter­drü­ckung, Um­welt­zer­stö­rung und wei­te­re Grau­sam­kei­ten
des Be­ste­hen­den kann nur durch die Über­win­dung des Ka­pi­ta­lis­mus
er­fol­gen und einer Um­ge­stal­tung des Wirt­schafts­sys­tems. Dafür
müs­sen wir alle ge­mein­sam uns ver­net­zen, or­ga­ni­sie­ren und
zu­sam­men ar­bei­ten. Um einen mehr­di­men­sio­na­len
an­ti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Wi­der­stand auf die Beine zu stel­len, der
alle Ver­hält­nis­se um­wirft.

Durch die De­mo-​Teil­nah­me wol­len wir auch trans­na­tio­na­le
So­li­da­ri­tät an alle Be­trof­fe­nen welt­weit sen­den, die durch die
Um­welt­zer­stö­rung, Krieg, Hun­ger, Armut und die Kri­sen­re­gime
wort­wört­lich um ihr Leben kämp­fen. Von daher ist es wich­tig, hier in
Deutsch­land gegen die ka­pi­ta­lis­ti­sche Zu­stän­de vor­zu­ge­hen.
Denn der Haupt­feind steht im ei­ge­nen Land.

Unser Ziel ist nicht nur die Ab­schaf­fung der öko­no­mi­schen
Ord­nung, die Men­schen, Tiere und Um­welt nach Pro­fit­nut­zen
aus­beu­tet und ver­nich­tet son­dern die Eman­zi­pa­ti­on an sich. Die
Per­spek­ti­ve einer herr­schafts­frei­en und frei­heit­li­chen
Ge­sell­schaft, die alle Herr­schafts­ver­hält­nis­se und
Un­ter­drü­ckungs­me­cha­nis­men aus­he­belt, bringt uns am 01. Mai 2014
in Stutt­gart auf die Stra­ße.

Für einen kon­se­quen­ten An­ti­na­tio­na­lis­mus und die so­zia­le Be­frei­ung von jeg­li­cher Herr­schaft welt­weit.
Für die so­zia­le und an­ti­au­to­ri­tä­re Re­vo­lu­ti­on. Der kom­men­de Auf­stand sind wir alle!

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