Gründung von Dortmunder Bündnis für Afrin – Mittwoch Demo!
Anmerkung der anarchistischen Gruppe Dortmund: Als Gruppe sind wir Teil der lokalen Vernetzungsstruktur für die Solidarität mit Afrin. An dem Bündnis nehmen auch autoritär kommunistische Parteien wie z.B. die MLPD teil. Auch wenn wir deren Politik in mancherlei Hinsicht ablehnen, gehen wir diese punktuelle Zusammenarbeit ein, um effektiver zu einer möglichst breiten Bewegung für Afrin und gegen das türkische Regime beitragen zu können. Fokus dabei ist natürlich eine verstärkte Zusammenarbeit mit den kurdischen Kräften. An dem folgenden Aufruf der Initiative haben wir zwar mitgearbeitet, dennoch scheint er uns in vielen Aspekten suboptimal – wie das bei Bündnistexten heterogener Gruppen eben so ist. Wenn es unser eigener Text gewesen wäre, hätten wir ihn anders formuliert. Aber wichtiger als diese oder jene Formulierung schien uns in diesem Fall, als Bündnis handlungsfähig zu sein.
Als erste große Aktion des Bündnisses wird es diesen Mittwoch, 21.3.18 ab 18.00 Uhr von der Reinoldikirche eine Demonstration geben, danach feiern wir zusammen Newroz im kurdischen Zentrum. Kommt vorbei; sorgen wir gemeinsam für eine starke antiautoritäre Präsens auf der Demo. Auch wenn Afrin Stadt größtenteils gefallen ist, werden wir mit unseren Freund*innen zusammen weiter kämpfen! Nichts ist zu Ende – alles geht weiter – Kampf dem Islamismus und dem türkischen Regime – Biji Azadi Biji Anarşi!
Gründungserklärung von „Initiative Solidarität mit Afrin Dortmund“
Am 20. Januar ist das türkische Militär völkerrechtswidrig in die Provinz Afrin, Nordsyrien einmarschiert. Am 18. März meldete das türkische Militär die Einnahme des Stadtzentrums von Afrin. Bis weit über 100 000 Menschen sind seitdem auf der Flucht. Das türkische Militär setzt Elitetruppen ein, die für ihr brutales Vorgehen gegen die eigene Bevölkerung berüchtigt sind. Sie arbeiten mit verschiedenen faschistischen Organisationen wie Al Nusra, El Kaida und IS zusammen. Sie haben bisher in den eroberten Gebieten Frauen vergewaltigt, Zivilisten ermordet, Kinder getötet, Häuser geplündert, Krankenhäuser zerstört – auch mit Waffen aus Deutschland. Das Leben der Menschen in Afrin ist bedroht. Das Blut der Toten klebt auch an den Händen der deutschen Regierung und deutscher Rüstungskonzerne.
Afrin ist eine Region in Syrien, die bislang weitgehend vom Krieg verschont war, wo Menschen unterschiedlicher Ethnien demokratisch und friedlich zusammenlebten und Hunderttausende syrische Flüchtlinge Schutz gefunden haben. Präsident Erdogan begründet seinen Krieg mit dem angeblichen Kampf gegen „Terroristen“. Dabei arbeitet er bei seinem Überfall auf Afrin mit faschistischen Terrorgruppen zusammen, bekämpft die Kräfte wie PYD, YPG, YPJ und die demokratischen Kräfte Syriens, die die Hauptkräfte im Kampf gegen den IS in Syrien sind und Hunderttausende Jesiden vor der Ermordung durch den IS gerettet haben.
Wo bleibt die Verurteilung des völkerrechtswidrigen Überfalls durch die internationale Staatengemeinschaft? Ihr Schweigen lässt nur einen Schluss zu: Der Überfall wird von den Regierungen der USA, Russlands, der EU und damit auch Deutschlands und regionalen Mächten gedeckt. Sie machen sich dadurch zu Kumpanen des faschistischen Terrorregimes in der Türkei!
In den letzten Wochen wird bundesweit die Solidarität mit Afrin und dem Kampf um Demokratie und Freiheit in Syrien von Polizei und Justiz unterdrückt und kriminalisiert, auch in Dortmund. Offensichtlich handelt es sich dabei um Absprachen zwischen der Bundesregierung und der türkischen Regierung! Dies ist ein Angriff auf die demokratischen Rechte und Freiheiten und richtet sich deshalb auch gegen alle demokratischen, fortschrittlichen Kräfte in Deutschland!
Die Menschen in Afrin brauchen jetzt die Solidarität und Unterstützung der Völker der Welt!
Es ist offensichtlich, dass auch die deutsche Regierung kein Interesse an einer Deeskalation hat, zumal gerade rüstungspolitische Absprachen zwischen Berlin und Ankara laufen und die Bundesregierung den Einmarsch in Afrin aktiv fördert.
Jede und Jeder sind aufgefordert, ihre und seine Stimme zu erheben! Das Töten Unschuldiger in Afrin muss sofort beendet werden!
Wir wollen in Dortmund eine breite, überparteiliche Initiative zur Solidarität mit Afrin aufbauen. Wir rufen alle demokratischen, fortschrittlichen und antifaschistischen Kräfte auf, egal ob aus Deutschland, der Türkei, Syrien, Afghanistan, Iran oder anderen Ländern, diese Initiative zu unterstützen!
Stoppt den völkerrechtswidrigen Überfall des türkischen Militärs auf Afrin!
Sofortiger Stopp aller Waffenlieferungen der Bundesregierung an die Türkei und der militärischen Zusammenarbeit!
Sofortiger Abzug aller ausländischen Truppen aus Syrien!
Schluss mit der Unterdrückung der Solidarität mit Afrin und dem Kampf um Demokratie und Freiheit!
Hoch die internationale Solidarität!