Flyeraktion gegen Patriotismus und Nationalismus
Vor dem „Public Viewing“ des Fußballspiels der deutschen gegen die schwedische Nationalmannschaft im Hörsaal 1 haben wir, die A & O – Anarchistische Aktion und Organisierung aus Kassel den folgenden Flyer verteilt, um auf die Gefahren von Nationalfahnen, Patriotismus und Nationalismus aufmerksam zu machen:
PATRIOTISMUS – VOLL OKAY?
Warum Nationalfahnen kein unbedenklicher Partyschmuck sind
Gerade bei Großereignissen wie der WM „schmücken“ viele Menschen sich (Autos, Balkone) mit Nationalflaggen. Diese stehen jedoch nicht nur für ein Team, sondern auch für die Identifikation mit einem Land und seiner Regierung. Im Falle der BRD heißt das: du bist einverstanden mit einer Nation.
- die soziale Ungerechtigkeit verschärft
Hartz IV, Bankenrettung, Chancenungleichheit im Bildungssystem, … - die Europameister beim Waffenexport ist
Verkauf von Kriegsgerät auch an andere unterdrückerische Regime und in Kriegsgebiete - die in 11 Ländern Krieg führt
90% der Toten in heutigen Kriegen sind zivile Opfer - in der Rassismus im Gesetz verankert ist und alltäglich ist
Abschiebung, Residenzpflicht, Antimuslimische Stimmungsmache, … - die sich durch Ausbeutung des Globalen Südens bereichert
- die systemkritische Menschen überwachen, zensieren und verprügeln lässt (Stuttgart 21, Castor, Blockupy, G20, …)
Dies sind nur einige Kritikpunkte, doch diese Liste ließe sich noch endlos fortführen. Entscheide selbst, ob du trotzdem für diese Nation die Fahne hochhalten willst!
Ähnliche Kritik lässt sich selbstverständlich an jeder bestehenden Nation formulieren…
WO IST EIGENTLICH DAS PROBLEM?
Nationen sind immer ausschließend, da manche Menschen dazugehören „dürfen“ und andere wiederum nicht. Wer darüber bestimmt? Ausländerbehörde, Politik und andere Leute, die rein gar nichts mir dir zu tun haben. Nationalstaatliche Grenzen bestehen in Europa erst seit ca. 200 Jahren und verändern sich ständig, z.B. durch Kriege – genau wie die Sprachen.
So verändert sich auch immer, wer zur Nation dazugehört und wer nicht. Nationen sind also keineswegs natürlich und notwendig. Dies wird heute leider oft totgeschwiegen, da die Menschen doch sonst nicht mehr an diese erfundene Nation glauben würden.
Es gibt kein gemeinsames nationales „wir“! Niemand kann etwas dafür, wo er* oder sie* geboren wurde und kann folglich auch keinen Stolz dafür empfinden. Was hast du mit irgendwelchen Leute gemeinsam, die viele Kilometer und mehr entfernt wohnen?
Du kennst sie doch gar nicht! Angebliche Gemeinsamkeiten in Kultur, Sprache, etc. wurden erst nach der Nationsgründung durchzusetzen versucht.
Der Gedanke, wer zur Nation gehört und wer nicht, geht immer einher mit Gedanken wie: Wer ist mehr wert und wer weniger? Ein solches „wir“ ist wirklich gefährlich, da meist eine Abwertung der Menschen stattfindet, die nicht zu diesem „wir“ dazugehören. Wozu übersteigertes Nationalgefühl führen kann, hat sich z.B. währen des Nationalsozialismus gezeigt…
Die Nation ist kein kuscheliges Nest, sondern eine Herrschaftsstruktur, die ihr fortbestehen mit Gewalt sichert!
Anmerkung: Der Flyer-Text stammt nicht vons uns. Auf den ursprünglichen Flyer, welcher uns als Vorlage diente, waren keine Urheber*innen vermerkt. Wir haben den Flyer lediglich abgetippt und in kopierfähigem Format in Umlauf gebracht.