Die deutsche und internationale Naziszene in Bulgarien Der Lukov-Marsch im Februar in Sofia | The german and international nazi-scene in Bulgaria The Lukov-march in February in Sofia | 25.01.2017 | 19 Uhr | P8 (Karlsruhe) |

Info- und Mobiveranstaltung der Antifa Bulgaria
- Eine Veranstaltung der Libertären Gruppe Karlsruhe in Koopertation mit der Antifa Karlsruhe - 

- der Vortrag findet auf englischer Sprache statt und wird Abschnittsweise auf deutsch übersetzt -

english below

Im Februar 2017 trifft sich die europäische Naziszene in Sofia, Bulgarien. Dort findet jedes Jahr der sogenannte Lukov-Marsch statt, die wahrscheinlich grösste regelmässige Nazidemonstration Europas mit mehreren tausend Teilnehmern. Sie dient sowohl der Feier des Gedenkens des bulgarischen Generals und Nazi-Führers Hristo Lukov (1887-1943), als auch der nationalistischen Mobilisierung in Bulgarien und der europaweiten Vernetzung der Nazibewegung.

Die Lage der antifaschistischen Kräfte in Bulgarien ist kritisch. Sie benötigen dringend internationale Unterstützung. Das rechte Lager hat nach 2000 die Oberhand gewonnen, aufgrund der Unterstützung durch eine nach rechts kippende Gesellschaft und zunehmender materieller Unterstützung der europäischen Rechten. Der Beginn der Lukov-Märsche 2003 war Teil dieser bisher ungebremsten Entwicklung.

Sowohl die auswärtige Unterstützung als auch die Entwicklung hin zum Paramilitärischen ist seither immer weiter eskaliert. Das kann man an dem öffentlichen Besuch Tatjana Festerlings (Pegida bzw. AfD) bei der rechtsextremen Miliz “Militärische Union Vasil Levski” im Juli 2016 ablesen. Milizen dieser Art patrouillieren die bulgarischen Aussengrenzen und erfreuen sich der Unterstützung des Staates. Sie helfen dabei, für Roma und durchreisende Fliehende das Leben in Bulgarien zur Hölle zu machen. Antifaschistischen und zivilgesellschaftlichen Widerstand bringen sie durch Gewalt und Terror zum Schweigen.

Die Faschisierung der bulgarischen Gesellschaft ist damit Teil der europäischen Grenzpolitik. Sie trägt wesentlich dazu bei, die Landroute nach Europa zu sperren, und wird von Europa aus nach Kräften gefördert. Sie drängt Fliehende auf die riskante Seeroute oder auf gefährliche Schmugglerpfade. Und sie bietet der europaweiten Faschisierung einen idealen Kristallisationspunkt und ein potentielles Übungsgelände.

Die Antifa Bulgaria kommt deshalb im Januar zur deutschlandweiten Mobilisierungs-Tour und wird uns genauer berichten. Bei uns in Karlsruhe am 25.01.2017 in der Pennsylvaniastr. 8

Die Dynamik der Faschisierung in Europa kann nicht gebrochen werden, ohne die Dynamik der Faschisierung in Süd- und Osteuropa zu brechen. Antifaschistische Aktion und Solidarität auf der Balkanroute sind heute aufeinander angewiesen.

english

The german and international nazi-scene in Bulgaria
The Lukov-march in February in Sofia – Info- and Mobilisation Tour of Bulgarian Antifa

February 2017 the European nazi-scene will meet in Sofia, Bulgaria, where every year the so called Lukov-march takes place. It’s the biggest frequent nazi-demonstration in Europe with a few thousand participants. The march remembers the Bulgarian general and Nazi-leader Hristo Lukov (1887-1943), and is important for the nationalist mobilization in Bulgaria and the networking of European Nazis.

The Bulgarian antifascists need international support. After the year 2000 the right movement gained the upper hand because of a right climate in society and more material support by the right-wing European network. The beginning of the Lukov-marches in 2003 was part of this till now unbroken development.

A para-military development is strongly visible, as well as their support from abroad. For example, a public meeting of Tatjana Festerling (Pegida, AfD) with the right-wing militia “Military Union Vasil Levski” took place in July 2016. Militias like them patrol at the borders of Bulgaria and get supported by the state. They help to turn Bulgaria into hell for Roma and passing refugees. Also they put anti-fascist and the resistance of civil society to silence by violence and terror.

The fascistization of the Bulgarian society is a part of the European border-policy. It is supposed to block the land-route to Europe and is supported by whole Europe. Refugees are pushed to the dangerous sea-route and smuggling trails. It is also used as exercise ground and crystallization-point by fascist groups.

On their Info-Tour through Germany, the Bulgarian Antifa will be in Karlsruhe in January, 25th at 7 o’clock, Pennsylvaniastr. 8.

The dynamic of fascist ideas and movements in Europe cannot be broken without breaking these dynamics in south and eastern Europe. Antifascist action and solidarity at the Balkan-route are dependent on each other.

The talk of the event will be in english.

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