Brandanschläge gegen Projekte in Frankfurt und Umgebung
Wir veröffentlichen hiermit auch noch einmal die Presseerklärung des ExZess zu den Brandanschlägen der vergangenen beiden Tage. Auch wir nutzen diesen Raum und sind solidarisch mit dem ExZess und allen anderen betroffenen Projekten.
Am Sonntag Abend, den 09.12.2018, wurde um 21:30 ein Brandversuch gegen das Café ExZess gestartet, der von uns frühzeitig gelöscht werden konnte. Wir sehen diesen Anschlag in der Reihe der Brandanschläge der letzten Wochen gegen Häuser des Mietshäusersyndikates und linke, politische Projekte. Wir schließen uns auch der Einschätzung an, dass diese Anschläge gefördert oder sogar bedingt sind, durch eine gesellschaftspolitische Stimmung und einen öffentlichen Diskurs, in dem linke Projekte und alternative Wohnformen stigmatisiert und kriminalisiert werden und damit Lebensentwürfe von Menschen bedroht werden, die solidarische Alternativen zur gesellschaftlichen Entfremdung gemeinsam aushandeln und umsetzen. Diese Entwicklungen sind nicht unbekannt, sondern erinnern zum Beispiel an den aufkommenden Faschismus seit den 1920ern und die rassistischen Brandanschläge in den 1990ern. Die Hemmschwelle dem bestehenden Hass einmal mehr Taten folgen zu lassen, wird dabei unter Inkaufnahme Menschenleben zu gefährden herunter gesetzt. Nicht nur unsere Leben, sondern die aller Menschen, die mit uns in solidarischer Nachbar*innenschaft wohnen.
Wir bedanken uns für die Solidarität, die uns bisher aus allen Richtungen entgegen gekommen ist. Wir sind solidarisch mit allen anderen betroffenen Projekten.
In diesem Moment, wo wir diese Zeilen schreiben, gab es während laufendem Betrieb des Montagscafés einen weiteren Brandanschlag auf das ExZess. Wir beenden diese Pressemitteilung und tragen unseren Protest nun auf die Straße.