Bericht zur revolutionären 1. Mai Demo in Stuttgart

Mit über 700 TeilnehmerInnen war die diesjährige revolutionäre 1. Mai Demonstration ein Erfolg und konnte positiv anknüpfen an die vorangegangenen Mai-Demos in Stuttgart. Vorbereitet und mobilisiert wurde der Tag durch ein breites Bündnis aus revolutionären, anarchistischen und kommunistischen Gruppen aus der Region Stuttgart.

Die Losung des Bündnisses „Gemeinsam, solidarisch und entschlossen: den Klassenkampf organisieren“ drückte sich in den verschiedenen Redebeiträgen aus. So thematisierte das Libertäre Bündnis Ludwigsburg (LB)² die aktuelle Staatsschuldenkrise in Griechenland, die Auswirkungen der „Krisenlösung“ auf die Lohnabhängigen und griff scharf die nationalistische Propaganda der herrschenden Klasse in den kapitalistischen Staaten an: „Diese Identifikationsmuster, die den Menschen tagtäglich in Presse und Politik vermittelt werden, sind nicht nur das Betäubungsmittel gegen die real erfahrenen sozialen Widersprüche der hiesigen Gesellschaft. Sie sind auch der Bodensatz für Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus.“

Weitere Redebeiträge gab es unter anderem von der Gruppe Arbeitermacht, der Linksjugend Solid Stuttgart, sowie der Revolutionären Aktion Stuttgart. Die Demo führte vom Stuttgarter Schlossplatz direkt ins Linke Zentrum in Stuttgart-Heslach. Auf dem Weg dorthin kam der Demonstrationszug am Stuttgarter Marienhospital vorbei, wo AktivistInnen im Vorfeld ein Banner mit der Aufschrift „Die Krise heißt Kapitalismus, für die soziale Revolution“ am Dach befestigten und ein Rauchkörper installierten. Im Redebeitrag vor dem Hospital wurde auf die miesen Bedingungen der Beschäftigten im Hospital eingegangen und zur Solidarität mit ihnen aufgerufen. Außerdem wurden im Verlauf des Tages Räume von ArbeitgebervertreterInnen mit Farbbeuteln angegriffen. Trotz eines kurzzeitigen Bullenspaliers, konnte die Demonstration friedlich und ungestört ablaufen.

Zeitgleich versuchten AntifaschistInnen in Mannheim und Speyer Naziaufmärsche zu verhindern, was sich in Solidaritätbekundungen in den Stuttgarter Redebeiträgen niederschlug. Neben Stuttgart fand auch in Karlsruhe eine revolutionäre Demonstration statt, während in Heilbronn zu einem revolutionären Block auf der Gewerkschaftsdemo aufgerufen wurde.

Im Vorfeld der revolutionären Demonstration in Stuttgart fand unter dem Motto „Gerechte Löhne, soziale Sicherheit“ die traditionelle Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes statt, wo der Vorsitzende des DGB Michael Sommer redete.

Im Anschluss an die Demonstration lud das Bündnis zu einem internationalistischen Fest in das Linke Zentrum Stuttgart ein, wo neben einer Vokü und einem revolutionären Quiz ein buntes Kulturprogramm geboten wurde. So spielten unter anderem Microphone Mafia aus Köln, sowie der Rapper Sono aus Bietigheim-Bissingen.

Resümierend kann man sagen, dass es die radikale Linke in der Region Stuttgart wieder geschafft hat Spektren übergreifend und trotz ideologischer Differenzen eine kämpferische 1. Mai Demo zu organisieren. Im Vorbereitungsbündnis und beim Ablauf der Demo arbeiteten KommunistInnen und AnarchistInnen solidarisch zusammen und bewiesen mal wieder, dass Stuttgart hinsichtlich der Bündnisarbeit einigen anderen Städten weit voraus ist.

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