Anquatschversuch in Karlsruhe

Seit Anfang des Jahres werden vor Allem junge Antifaschist*innen Ziel von Anquatschversuchen des Verfassungs- und Staatsschutzes in Karlsruhe.

Dem gilt es unsere Solidarität entgegenzusetzen und diese Versuche abzuwehren.

Im Folgenden dokumentieren wir den Bericht der Roten Hilfe Karlsruhe:

Am 07.06. kam es mal wieder zu einer Anquatsche in Karlsruhe. Angesprochen hat ein ca. 30 jähriger Mann, der sich als Frank Gross und Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes (Verfassungsschutz) vorstellte.

Offensichtlich wurde die angesprochene Person im Vorhinein schon beschattet um dann an einer S-Bahn Haltestelle abgepasst zu werden. Der ca. 1,80 m und gut gebräunte „Frank“ ging dabei sehr offensiv vor. Zuerst versuchte er die Person aus der Reserve zu locken und faselte etwas davon, dass er „Vorurteile abbauen“ wolle. Selbst nachdem „Frank“ klar gesagt wurde, dass er nicht erwünscht sei und gehen solle, stieg er mit in die Straßenbahn ein. Dort versuchte er die Person mit Informationen aus ihrem persönlichen Leben zu verunsichern. An der nächsten Haltestelle stieg er dann jedoch aus.

Auch Tage danach war der Spuk noch nicht zu Ende. Durch Anrufe und SMS auf das private Handy wurde die Person weiter belästigt.

Die angesprochene Person merkte sich spezifische Körpermerkmale von „Frank Gross“ und fertigte ein Gedächtnisprotokoll an, sodass wir diese nun veröffentlichen können.

„Frank Gross“ hat kurze dunkle Haare und ist gut an seinem Bart zu erkennen. Dieser wächst rund um seinen Mund in kurzer und gepflegter Form und ist dem Stil von Stefan Raab nachempfunden. Am Tag selbst trug er ein grünes Polohemd und eine helle, karierte, kurze Hose.

Solche Anquatschversuche sind leider keine Seltenheit und können jedem von uns passieren. Solche Versuche dienen dazu, Informationen über linke Zusammenhänge oder Einzelpersonen herauszufinden oder betroffene Personen einzuschüchtern und unter Druck zu setzen.

Auch hier gilt wie immer: Ruhe bewahren und keine Aussagen machen!

Verweigert konsequent jedes Gespräch. Bei jeder noch so kleinen Diskussion können unter Umständen ungewollt Informationen preisgegeben werden. Noch viel gefährlicher sind aber die Versuche, zum Schein auf die Anwerbung einzugehen, um Informationen vom Verfassungsschutz herauszubekommen. Die Mitarbeiter*Innen vom VS sind psychologisch geschult und genau auf solche Situationen trainiert. Ihr zieht dabei den Kürzeren. Prägt euch das Aussehen der Personen ein, erfragt den Namen und schreibt euch gegebenenfalls das Modell des Autos und das Kennzeichen auf. Auch ein Gedächtnisprotokoll ist für die Zukunft hilfreich.

Wer Betroffene*r ist von so einem Versuch, die*der sollte offen in seinem Umfeld damit umgehen und den Vorfall zudem der örtlichen Rechtshilfegruppe, z.B. der Roten Hilfe, oder einer anderen Antirepressionsgruppe melden. So ein Anquatschversuch macht Angst und unsere wirksamste Waffe dagegen ist ein offener und vertrauensvoller Umgang miteinander. Es ist nie zu spät sich mit Freunden über so eine Anquatsche zu unterhalten, auch wenn ihr das Gefühl habt etwas falsch gemacht zu haben.

So könnt ihr euch und andere schützen. Solange der Inlandsgeheimdienst nicht aufhört unsere Leute anzuquatschen, hören wir nicht auf darüber zu berichten.

https://rhka.wordpress.com/2018/06/30/weiterer-anquatschversuch-vom-verfassungsschutz/

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