Am 7. Januar 2005 ist der damals 21-jährige Asylbewerber Oury…



Am 7. Januar 2005 ist der damals 21-jährige Asylbewerber Oury Jalloh an Armen und Beinen gefesselt auf einer feuerfesten Matratze in einer Dessauer Polizeizelle verbrannt. Der BGH bestätigte, dass Jalloh in betrunkenem Zustand das Feuer in seiner Zelle selbst gelegt haben soll. Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh widerspricht dieser Theorie und gab ein Brandgutachten in Auftrag – der Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass das Feuer von einer anderen Person als Oury gelegt werden musste, und das am Tatort vorgefundene Brandbild ohne den Einsatz von Brandbeschleunigern nicht nachzustellen war.

Die Aufarbeitung von Jallohs Tod wurde immer wieder durch die Polizei und Gerichte behindert. So sind unter anderem zahlreiche Beweisstücke verschwunden oder nicht berücksichtigt worden. Doch es gibt neue Erkenntnisse: “Zehn Jahre nach dem Feuertod von Oury Jalloh häufen sich die Hinweise auf ein Verbrechen im Dessauer Polizeirevier. Und offenbar gab es Zeugen.” (Junge Welt, 7.1.2015, von Susan Bonath)

Bei der Veranstaltung soll ein Überblick über den Fall Oury Jalloh gegeben werden, es geht zudem um aktuelle Entwicklungen wie das Brandgutachten und mögliche Vertuschungen, auch um rassistische Polizeigewalt, zudem wird es eine Diskussion zum Umgang mit rassistischen Vorgängen in Behörden und bei der Polizei geben.

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