Pressemitteilung der AG Grenzenlos zu den Angriffen auf Flüchtlinge in Rheinstetten

Brandsatz

Laut Berichten von Bewohnen des Flüchtlingslagers in Rheinstetten kam es in der vergangenen Woche an mehreren Tagen zu nächtlichen Angriffen auf die Flüchtlinge. Hierbei wurden einmal sogar Schusswaffen von den Angreifern abgefeuert. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Laut Berichten der Bewohner war die Polizei mehrmals vor Ort und hat mindestens vier Patronenhülsen sichergestellt. Weiterhin wurde ein großer Brandsatz mit einem Benzin-Öl-Gemisch in einem Gebüsch mitten auf dem Gelände des Flüchtlingslagers gefunden (siehe Foto).

Bereits vor einigen Wochen waren anonyme Briefe bei der Lagerleitung und ehrenamtlichen Helfern eingegangen, in denen die Einrichtung und deren Bewohner bedroht wurden. Die Briefe wurden der Polizei übergeben.

Kai Schmidt, ein Sprecher der AG Grenzenlos, äußert sich folgendermaßen:

"Wir fordern alle verantwortlichen Stellen auf, die Angriffe auf die Flüchtlinge aufzuklären und die Sicherheit der Menschen im Flüchtlingslager Rheinstetten zu gewährleisten. Es kann nicht sein, dass die Flüchtlinge mehrere Tage in Folge Angriffen ausgesetzt sind, ohne dass für ausreichend Schutz gesorgt wird und die Menschen Angst um Leib und Leben haben müssen."

An dieser Stelle verweisen wir auf die Chronik Rechte Hetze gegen Flüchtlinge - Eine Chronik der Gewalt (Stand 22.05.2014) der Amadeo-Antonio-Stiftung, der zu entnehmen ist, dass die Zahl der Übergriffe bis hin zu Brandanschlägen im Vergleich zum Vorjahr bundesweit massiv angestiegen ist. So kam es im Zeitraum von Januar bis März bereits zu 13 Brandanschlägen.

Weitere Infos finden sich bei der AG Grenzenlos Karlsruhe.

Bisherige Presseberichte:

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