Wahlqual 2021 – Teil 4
Neusprech im Ländle – George trifft Winnie
Das Super-Wahljahr hat begonnen: In Baden-Württemberg stehen im Mai Landtagswahlen und in Schland im September Bundestagswahlen an. Wir haben wieder die Wahl der Qual. Ich werde mich hier hin und wieder über die lästigen, peinlichen und lügenden Wahlplakate der unterschiedlichen Parteien lustig machen. Heute ist die ehemalige Revoluzzer*innen- und Turnschuh-Partei Die Grünen dran.
Die Partei Die Grünen war mal in den 1980er Jahren Hoffnungsträgerin vieler Ökos, Linker, Alternativen und Antiautoritären (ja, echt jetzt…). Das ist lange her. Schon sehr früh bewahrheitete sich auch hier die Binsenweisheit „Macht korrumpiert“ und es zeigte sich einmal mehr, wie naiv die Strategie des „Gangs durch die Institutionen“ ist. Die Befürwortung von Kriegseinsätzen (u. a. mit der Auschwitzkeule durch Fischer) und die Umsetzung der Agenda 2010 inklusive des schikanösen Hartz IV-Systems zeigten endgültig wo die Reise hingehen würde.
Seit 2011 (gepuscht durch den Streit um den Bau des Stuttgarter Hauptbahnhofes und die brutalen Bulleneinsätze am 30. September 2010 mit vielen Schwerverletzten) ist nun ein ehemaliger KBWler, gläubiger Katholik und auch ansonsten autoritärer Knochen unser aller Landesvater (ich habe ihm das Umgangsrecht mit mir entzogen…). Er will es bleiben. Dafür sind ihm keine Methoden zu heftig: Scheinbar wird über die Einführung von Neusprech nachgedacht. Erste Versuche können wir auf einem aktuellen Plakat lesen: „Bewahren heißt verändern“. Orwell hätte seine wahre Freude an diesem Aufgreifen einer der Kontrollmethoden in seinem Roman 1984 gehabt: Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke. Und jetzt eben noch Bewahren heißt verändern.
Uarghhhh, wie komme ich hier raus?
(Jaja, ich weiß, ist natürlich gaaaanz anders gemeint…)