Solidaritätsserklärung der SRUB mit dem Geflüchtetenhungerstreik und Camp in Bochum
Wir erklären uns solidarisch mit den Geflüchteten, die in der Bochumer Innenstadt ein Camp errichtet haben und sich zum Teil im Hungerstreik befinden/ befanden. Wir unterstützen ihren Widerstand gegen endlose Asylverfahren, extrem schlechte Unterbringung und gesellschaftliche Isolation.
In Bochum stehen tausende Wohnungen und etliche andere Gebäude leer. Jede*r Geflüchtete könnte in einer unter kommen, dagegen sperrt sich jedoch die Stadt.
Dies ist Teil einer Praxis und Politik in Deutschland und anderen Ländern, die sich oft nicht für Menschen interessiert oder gezielt versucht Geflüchtete abzuschrecken.
Bedauerlicherweise sind die bisherigen Aktionen der Geflüchteten in Bochum nicht sonderlich erfolgreich gewesen, deshalb ist es wichtig das möglichst viele Menschen Druck auf die Stadt ausüben, um ihr Verhalten zu ändern.
Gleichzeitig glauben wir nicht, dass das ein System, das auf Herrschaft beruht, jemals alle Menschen angemessen behandeln wird. Wir müssen mittel- und langfristig eigene Strukturen schaffen, um Menschen zu helfen. Schön finden wir darum, dass es immer mehr Initiativen gibt, die versuchen leerstehende Häuser für Geflüchtete und andere Menschen zu nutzen.
Die Menschen an der Grenze nicht vergessen
Bei alledem dürfen nicht die Menschen an den Grenzen Europas vergessen werden. Europa ist, nachdem es für einen kurzen Augenblick einen Riss in der Mauer geben hat, wieder eine Festung. In Idomeni und an zahlreichen anderen Orten herrscht gewaltiges Leid. Die Grenzen haben tausende Menschen getötet und werden weiter tausende töten, wenn wir dem kein Ende setzen.
Schultern und Schulter kämpfen – Solidarität muss praktisch werden
Wir können und wollen nicht den Kampf der Geflüchteten führen auch wenn wir sie darin mit unterstützen müssen. Wir, die das Privileg haben am „richtigen“ Ort geboren worden zu sein, sollten begreifen dass auch uns dieses System uns nicht frei sein lässt. Es wird getragen von unserer alltäglichen Unterwerfung und unseren alltäglichen Gehorsam. Solidarität muss mehr sein als konkrete Hilfe (die auch wichtig ist). Kein Mensch darf mehr seinen Wert dadurch erhalten, dass sie oder er eine bestimmte Geburtsurkunde hat.
Unterstützt die Geflüchteten in Bochum! Und lasst uns für eine Welt ohne Staaten und Grenzen kämpfen, in der alle Menschen ihre Bedürfnisse nach Wohnung, Bewegung und Zusammenleben mit geliebten Personen frei erfüllen können!
– Die schwarze Ruhr-Uni
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