Internationale Erklärung gegen staatliche und religiöse Gewalt

Erklärung der „Internationale der Anarchistischen Föderationen“ vom 29.11.2015:

Das Treffen der IFA in Mailand bekräftigt erneut seine Ablehnung aller Armeen und Kriege. Es sind die Staaten, die jene Waffen verkaufen, mit denen zukünftig Menschen getötet werden. Militärische Interventionen, unabhängig ob direkte oder indirekte, stellen einen der Hauptgründe für die Destabilisierung von Gebieten weltweit (z.B. Lybien, Syrien, Irak, Somalia) dar. Diese Interventionen begünstigen bewaffnete Gruppen, Mafiastrukturen und ausbeuterischen (Menschen-)Handel.

Internationale der Anarchistischen Foederationen


Die Zivilbevölkerungen, die unter diesen Kämpfen leiden, werden zur Flucht gezwungen und dazu, in prekären Zeltlagern Zuflucht zu suchen oder ihr Glück auf gefährlichen und oftmals tödlichen Wegen nach Europa zu versuchen.

Wir bekunden unsere Solidarität mit den Migrant*innen, welche in die Festung Europa kommen, um vor Krieg, unerträglichen wirtschaftlichen Umständen und unmenschlichen Zuständen zu fliehen. Im Zuge eines Geflechts aus Massenmigration, Terroranschlägen und Krieg sind nationalistische Stimmungen und die Normalisierung militaristischer Ideen im Aufschwung begriffen. Wir wenden uns mit aller Kraft gegen diesen Prozess und streben eine Welt ohne Grenzen und Staaten an.

Staaten nutzen den Krieg in ihren eigenen Herrschaftsräumen, um einen inneren Feind zu bestimmen, der anschließend unterdrückt werden muss. Zudem verhängen sie Ausnahmezustände und Notstandsgesetze. Tatsächlich dient dies alles dazu, soziale Bewegungen und die Freiheit der Menschen anzugreifen. Diese Situation wird auch dafür genutzt, Sparmaßnahmen zu verschärfen.

Wir kämpfen gegen jegliche religiöse und staatliche Gewalt. Wir tolerieren keine Aufrufe zur “nationalen Einheit” im Namen eines Kriegs gegen den Terror. Wir kennen unsere wirklichen Feinde: Es sind Nationalismus, religiöser Fundamentalismus, kapitalistische Unterdrückungsstrukturen, Militarismus, Rassismus und der Staat.[1]

In dieser Situation bieten wir allen weltweit von staatlicher und religiöser Gewalt Betroffenen unsere Unterstützung. Wir rufen die Menschen dazu auf, Widerstand gegen fremdenfeindliche Propaganda zu leisten und neue Formen der Solidarität gegen die Kriege zu entwickeln, in die uns die Staaten hineinziehen wollen.

Quelle:
http://fda-ifa.org/erklaerung-der-crifa-29-11-15/

Anmerkung des A-Forums Köln:
[1] sowie Patriarchat und Naturzerstörung

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