Solidaritätserklärung mit Betroffenen sexualisierter Gewalt

Declaration of Solidarity with students facing sexualized violence after position against racism and sexim

Die Erklärung im Original, via der Qrew aus Kassel: http://qrew.blogsport.eu/2016/06/29/solidaritaetserklaerung/

Vergangene Woche wurden zwei studentische Mitglieder einer Partei-Jugendorganisation zur Zielscheibe sexualisierter Gewalt (1) in Form von Beleidigungen, Diffamierungen und Drohungen.

Ursprung des Hasses, ist eine Pressemitteilung der Jugendorganisation, in der Kritik an der rassistischen Rhetorik über Vorfälle sexualisierter Gewalt gegenüber Frauen* durch vermeintlich geflüchtete Männer geübt wird. (2)

Zeitnah sah sich der Autor Thomas Lange dazu berufen, nicht nur über die Pressemitteilung der Parteijugend in der nordhessischen Lokalzeitung „ExtraTip“ zu berichten, sondern auch seine Meinung dazu kundzutun (3). Die rassistische und antiemanzipatorische Argumentation von Thomas Lange bot in der Kommentarspalte einer Menge antifeminstischer, neurechter, konservativer Meinungen Platz.

Nicht nur in Kommentarspalten und sozialen Netzwerken (4) sondern ebenso über direktem Wege, wie E-Mail, werden die Autorinnen der Stellungnahme angegriffen: Darunter einige sexualisierte Beleidigungen und Gewaltdrohungen. Die Verfasser schreckten dabei nicht vor Vergewaltigungsdrohungen zurück.

Dieser Shitstorm, die Bedrohungen und Angriffe auf die beiden Studentinnen stehen nicht im luftleeren Raum. Immer wieder wird versucht, dass Menschen, die sich für

(queer-)feministische und emanzipatorische Themen einsetzen und sich offen dazu äußern von antifeministischen Bewegungen auf solche und ähnliche Weisen einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen.

Wir solidarisieren uns mit den beiden Betroffenen und allen weiteren Betroffenen sexualisierter Gewalt!

Sexualisierte Gewalt muss nicht nur dann thematisiert werden, wenn es in rassistische Denkschemata passt! Alltagssexismus und ein täterorientiertes Sexualstrafrecht betreffen uns alle, jeden Tag!

Das Verschweigen und Verschleiern aller Taten sexualisierter Gewalt müssen aufhören, Betroffene unterstützt und Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

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(1) Wir wählen die Bezeichnung „sexualisierte Gewalt“, statt wie häufig üblich „sexuelle Gewalt“, um deutlich zu machen, dass es bei sexualisierter Gewalt um das Ausüben von Macht und Unterdrückung und nicht um sexuelle Bedürfnisse oder Befriedigung geht.

(2) http://jusoshessennord.de/pressemitteilung-der-nordhessischen-jusos-zu-aktuellen-faellen-von-sexueller-gewalt-gegen-frauen-in-nordhessen-sexuelle-gewalt-existiert-nicht-erst-seit-koeln/

(3) http://lokalo24.de/news/jusos-zu-sexuellen-uebergriffen-taten-werden-instrumentalisiert/680696/

(4) https://www.facebook.com/142909609108012/photos/pcb.1085345534864410/1085344751531155/?type=3&theater


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