Nachrichten aus den FdA-Gruppen für Ende Oktober/November 2017

In der aktuellen Gaidao Nr. 84 / Dezember 2017 haben die „Nachrichten aus den FdA-Gruppen“ für Ende Oktober/November 2017 aufgrund einer Vielzahl an aktuellen Artikeln keinen Platz mehr gefunden. Dennoch möchten wir sie dir und euch nicht vorenthalten. Deshalb veröffentlichen wir sie hier in dieser Form.
Außerdem wollen wir auf eine Richtigstellung zu den „Nachrichten aus den FdA-Gruppen“ von der Gaidao Nr. 83 – Oktober 2017 hinweisen, die hier ebenfalls veröffentlicht wird. Wir bedanken uns für den Hinweis.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
die Gaidao-Redaktion

Richtigstellung zur >Pinnwand – Nachrichten aus den FdA-Gruppen< aus Gai Dao 83 -> Düsseldorf: Ihr schreibt: „Vor dem spanischen Konsulat fand am 3.10. eine unangemeldete Kundgebung in Solidarität mit dem Generalstreik in Katalonien statt, die von der Freien Arbeiter*innen Union Düsseldorf (FAU D) sowie der katalanischen Community organisiert worden war.“ Das ist falsch! Weder GAS-NRW noch Marea Granate NRW sind als solche Teil der „katalanischen Community“. Vielmehr sind beide Teil eines antikapitalistischen Widerstandes, der sich im Zuge der Weltwirtschaftskrise und der dadurch erzwungenen Migration neu formiert hat. Im Zentrum sowohl der FAUD also auch bei GAS-NRW und Marea Granate NRW steht ein antikapitalistischer Kampf auf Basis direkter Aktionen und gegenseitiger Hilfe. Alle drei Organisationen haben Mitglieder aus verschiedenen Gegenden dieser Welt, mit unterschiedlichen oder keiner Religion und verschiedensten Staatsbürgerschaften (manche sogar mehr als nur eine). Wir haben an diesem Tag ganz im Sinne einer Erklärung der CNT demonstriert: „Wir stehen einer Situation der Einschränkung von Rechten und Freiheiten gegenüber, die den Riss zwischen der herrschenden Klasse und uns, der Arbeiterklasse, weiter vertiefen wird. (…) Wir kämpfen nicht dafür, eine Nationalflagge gegen eine andere auszutauschen, sondern für eine grundlegenden sozialen Wandel, der es uns gestattet, unser Schicksal wieder in die eigenen Hände zu nehmen.“ Oder wie es die CNT Catalunya i Balears geschrieben hat: „Wir prangern die Militarisierung und Repression durch den spanischen Staat an, der seine brutalste und autoritärsten Seite zeigt und uns seinen Willen bis zur letzten Konsequenz aufzwingen will. Wir widersetzen uns der systematischen Unterdrückung, welche wir kontinuierlich am eigenen Leib, in unseren Häusern, Straßen und in den Betrieben spüren.
Aus dem selben Grund verurteilen wir auch die repressive Natur der katalanische Regionalregierung, die in den letzten Jahren alle, die nicht dabei zusehen wollten, wie Bürgerrechte mit Füßen getreten werden, verfolgt, geschlagen und verhaftet hat. Wir haben nicht vergessen, wie die katalanische Regionalpolizei uns vom Plaça Catalunya vertrieben hat, wie sie Gewerkschaftler*innen inhaftiert und angezeigt haben und uns verfolgten, als wir gegen die Beschneidung der sozialen Rechte mobilisierten. Oder wie sie uns in den jüngsten Pandora Operationen festhielten und verhafteten und sogar Todesfälle und Folter hinnahmen.
Wir erlauben niemandem, uns zu nehmen, was uns gehört, egal welche Fahne er trägt.“

Berlin
# Beim FdA-Aktionstag in Solidarität mit Santiago Maldonado organisierte das Anarchistische Radio Berlin (A-Radio Berlin) eine angemeldete Kundgebung vor der Botschaft des argentinischen Staats im Stadtzentrum. Mit Flyern (deutsch, spanisch), drei Redebeiträgen, Fahnen und Transparenten konnte eineinviertel-Stunden die Anliegen der 15 Kundgebungsteilnehmer*innen vermittelt werden. An die Botschaftsangestellten konnte ein Flyer überreicht werden.
# Das A-Radio Berlin dokumentierte eine Veranstaltung der Kampagne „Make Amazon Pay“, welche in Berlin stattfand. In der Veranstaltung ging es um die Hintergründe der Kampagne sowie den Aktionstag am 24.11., dem sogenannten Black Friday.

Bonn
# Am vergangenen Freitag demonstrierte die Anarcho-Syndikalistische Jugend (ASJ) Bonn zusammen mit Genoss*innen von der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) Bonn und der Anarchistischen Gruppe Dortmund über eine Stunde vor dem Konsulat des argentinischen Staats für die Aufklärung des Mordes an Santiago Maldonado und für Solidarität mit dem Kampf der Mapuche gegen Benetton um ihr Land. Trotz der abgelegenen Lage auf dem Venusberg konnten viele Menschen erreicht werden und sogar die Konsulatsmitarbeiter*innen kamen heraus und ließen sich auf ein kurzes Gespräch ein, in welchem ihnen die Forderungen mitgeteilt worden sind.

Bochum
# Die Schwarze Ruhr-Uni Bochum (SRUB) bietet auch im Wintersemester wieder radikale Bildungskurse an. Aufgrund der Erfahrung, dass auch viele Menschen zur SRUB kommen, die nicht wissen ob sie sich mit anarchistischen Handeln und Theorien wirklich identifizieren, wird es dieses Semester einen Kurs zu moderner anarchistischer Theorie geben. Ab November starteten folgende wöchentliche Kurse: “Bin ich eigentlich Anarchist*in?” – Moderne Theorie(n) des Anarchismus; Revolutionen und Aufstände im 20. und 21. Jahrhundert.

Chemnitz
Mitte November fand eine Demonstration unter dem Motto „Ausbeutung beenden“ der FAU-Sektion Chemnitz statt. Auch Leute der FAU Dresden beteiligten sich an der Demonstration, an der ca. 80 Menschen teilnahmen.

Denzlingen
Die Anarchistische Gruppe Freiburg war mit einem Infostand auf einem Konzert im Jugendzentrum Denzlingen präsent.

Dortmund
# Mitte November bot die AGDo einen abendlichen Bastel- und Nähspaß im Anarchistischen Zentrum Black Pigeon an.
# Beim anarchistischen Kennenlerntreffen der AGDo konnten sich die Anwesenden nicht nur in geselliger Runde kennenzulernen, sondern es gab nach einem kurzen Input zum Demokratischer Konföderalismus in Rojava (Nordsyrien) die Möglichkeit zu diskutieren, ob der Demokratische Konföderalismus ein Projekt der Befreiung darstellen kann.
# An der Kampagne „Make Amazon pay“ beteiligte sich auch die AGDo zusammen anderen lokalen Gruppen. Neben einer Infoveranstaltung gab es auch einen unangemeldeten Infotisch vor dem neuen Amazon-Logistik-Standort in der Nähe des Borsigplatzes.

Dresden
# Ende Oktober stellte sich das Netzwerk zur Unterstützung von Sexarbeiter*innen in Dresden vor (bei dem die FAU Dresden ebenfalls beteiligt ist). Danach gab es noch ein Konzert des feministischen Veranstaltungskollektivs „Böse und Gemein“.
# Ende Oktober/ Anfang November reiste die „Elite“ der gewaltbereiten NPD-Riege auf Propaganda-Tour durch Sachsen. Bei ihrer sogenannten „Brandstifter-Tour“ (sic!) schürte die Partei u.a. vor Geflüchtetenunterkünften und Moscheen Rassismus und Gewaltbereitschaft. Auf der Tour wurden immer wieder Protestierende angegriffen und verletzt. So u.a. am 1. November, als die NPD mit ihrem Konvoi erst in eine Sitzblockade fuhr, dann anhielt und die Protestierenden organisiert angriff. Die eintreffende Polizei setzte die Gewalttätigkeiten gegen die Protestierenden fort und verteilte Anzeigen. Nun sind mehrere Antifaschist*innen angeklagt, darunter auch Mitglieder der FAU Dresden. Am 1. November organisierte sie deshalb eine Solidaritätskundgebung und rief dazu auf die Antirepressionskampagne zu unterstützen.
# Anfang November fand das 1. Offene Treffen der Sektion Bildung der FAU Dresden statt.
# Mitte November organisierte die FAU Dresden die Veranstaltung „Vortrag und Diskussion zu rebellischen Nachbarschaften und Nachbarschaftsräten“, die gut besucht war und nach der sich Nachbar*innen anfangen wollen sich zu organisieren.
# Die FAU Dresden ruft dazu auf folgende Petition zu unterschreiben: FAU fordert als Teil der Bettellobby: Stoppt Bettelverbot in Dresden!
# Als Teil der Initiative „Sex Workers Solidarity“ hat die FAU Dresden den Text „Raus aus der Vereinzelung! Was tun gegen das „Prostituiertenschutzgesetz“?“ mit veröffentlicht, der nochmal die wichtigsten Konsequenzen des ProstSchG für die Betroffenen zusammenfasst und zu Unkontrollierbarkeit aufruft.

Düsseldorf
# Die Anarchistische Gruppe Krefeld hielt ihren Vortrag „Die gefährlichste Frau Amerikas: Emma Goldman“ in Düsseldorf. Die Veranstaltung wurde organisiert von Barrikada und dem Anarchistischen Projektkollektiv Düsseldorf.

Frankfurt (Main)
# Die Anarchistische Gruppe Lila [F] unterstützt den Aufruf „Solidarität mit allen linken selbstverwalteten Freiräumen in Frankfurt, online und überall!“ Von Repression betroffen sind nicht nur die Projekte AU, Faites votre jeu! und Exzess in Frankfurt.
# Auch in Frankfurt organisierte Lil[A] F eine unangemeldete Solidaritätskundgebung für Santiago Maldonado vor der Botschaft des argentinischen Staats. 20 Teilnehmende konnten trotz Präsenz durch Polizei unangemeldet ihr Anliegen übermitteln. Es wurden Flyer verteilt und Redebeiträge auf deutsch und spanisch verlesen.
# Beim “Marktplatz der kritischen Initiativen” stellte sich auch Lila [F] mt einem Infostand vor.

Freiburg
# Schon Ende Oktober veranstaltete die Anarchistische Gruppe Freiburg (AGFr) die Lesung „Auf dem Weg nach Magadan – Unzensierte Geschichten aus der letzten Diktatur Europas: Weißrussland“.
# Ebenfalls Ende Oktober hielte die AGFr den Vortrag „Was ist Anarchie“, den 12 Gäste besuchten.
# Zusammen mit der FAU Freiburg zeigte die AGFr an 2 Abenden den Film „Kein Gott, kein Herr“.
# Beim Vortrag „Wurzellose Kosmopoliten (jüdische Spuren in der Populärkultur)“ des Referats gegen Faschismus war die AGFr mit einem Büchertisch präsent.

Kaiserslautern
# Die Anarchistische Initiative Kaiserslautern (A-Ini KL) hat mit der neu gegründeten „Initiative gegen Rechts“ einen Infostand in der Innenstadt organisiert.
# Zum 4. Mal fand Mitte November das „Say no to racism“-Konzert statt, das die A-Ini Kl organisiert.
# Anlässlich der Aktionswoche ‚Make Amazon pay!‘ warb die A-Ini KL mit einem Infostand in der Kaiserslauterer Innenstadt für Solidarität mit den Streikenden.

Karlsruhe
# Zum FdA-Aktionstag für Santiago Maldonado hat die Libertäre Gruppe Karlsruhe (LGKa) zwei Solidaritätstransparente in der Karlsruher Innenstadt aufgehängt.
# Auch in Karlsruhe fand der Workshop „Solidarische Perspektiven entwickeln – jenseits von Wahlen und Populismus“ statt, der von Personen der Anarchistischen Gruppe Lila [F] aus Frankfurt /Main gehalten wurde.

Köln
# Anfang November organisierte das Anarchistische Kollektiv Köln (AKK) einen Kneipenabend mit Waffeln und anderem Essen zugunsten von Repression Betroffenen.

Krefeld
# Ende Oktober organisierte die Anarchistische Gruppe Krefeld (AGKr) eine Veranstaltung zu „Christlichem Anarchismus“ mit Albert Koolen, selbst Amtsträger der röm-kath. Kirche und Anhänger eines libertären Christentums.

Ludwigsburg
# Das Libertäre Bündnis Ludwigsburg organisierte im Rahmen der FdA-Kampagne zwei Veranstaltungen im November: Den Workshop „Solidarische Pespektiven entwickeln – jenseits von Wahlen und Populismus“ mit Leuten von Lila [F] aus Frankfurt und einen Umsonstflohmarkt, der in Kooperation mit der Stattgartengruppe Ludwigsburg stattfand.

Mannheim
# Die Projektinitiative „Selbstorganisiert in Mannheim“, an der die Anarchistische Gruppe Mannheim beteiligt ist, veranstaltete Mitte November wieder einen Umsonstflohmarkt.

Nürnberg
# Zur Demonstration „Nürnberg ist überall – überall ist Widerstand“ des Bündnisses „Widerstand Mai 31 – Solidarität ist kein Verbrechen“ beteiligte sich auch „Auf der Suche – Anarchistische Gruppe Nürnberg“ (AdS). Auf der Demo wurden von AdS auch Flyer in Solidarität mit Santiago Maldonado im Rahmen des FdA-weiten Aktionstages verteilt sowie in verschiedenen Nürnberger Szenelokalitäten ausgelegt.

Remagen
# U.a. die Gruppen about:fem und das Anarchistische Kollektiv Köln beteiligten sich an der Demo gegen das Nazigedenken am 18.11.

Stuttgart
# Zum FdA-Aktionstag in Solidarität mit Santiago Maldonado am 27.10. hielt das Libertäre Bündnis Ludwigsburg mit großer Unterstützung von FAU und Anarchistischem Netzwerk Stuttgart eine unangemeldete Kundgebung vor der Benetton-Filiale in der Stuttgarter Haupteinkaufstraße ab. Ungestört von der Polizei wurde 45 Minuten in der belebten Fußgängerzone geflyert und mit Fahnen und Plakaten Kritik am argentinischen Staat, der Praxis des Landgrabbings und die Verwicklung von Benetton in die Öffentlichkeit getragen werden.
# Beim Vortrag „„Marxistischer Antileninismus“ von Gerhard Hanloser bot das Libertäre Bündnis Ludwigsburg wieder einen Büchertisch.