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Gruppenbeschreibung:

Anarchie und Kommunismus sind die Alternativen einer befreiten Welt, die nach dem Kapitalismus kommen soll. Nach der jetzigen Gesellschaft, die nicht ohne Ausbeutung, Zerstörung und Herrschaft auskommen kann, wollen wir eine neue Ordnung, deren Maßstab das Glück aller Menschen ist. Wir sind überzeugt, dass dieses Glück in der Befriedigung ihrer Bedürfnisse und der Entfaltung menschlicher Fähigkeiten liegt. Dies ist eine Forderung nach Freiheit, nach selbstbestimmtem Leben in solidarischer Ordnung. Eine solche Ordnung folgt dem Grundsatz, dass Jede_r die eigenen Bedürfnisse befriedigen und nach den eigenen Fähigkeiten tätig werden kann. Es geht also nicht um das Wohl eines Kollektivs, auch nicht um paternalistische Fürsorge. Stattdessen ist das Ziel eine föderale, hierarchiefreie Gesellschaft mit bedürfnisorientierter, selbstverwaltet und dezentral koordinierter Wirtschaft. Sie soll den Staat, die Nationen und den Kapitalismus ablösen.

Auch das alltägliche Denken und Fühlen ist durch Herrschaft und Unterdrückung geprägt. Wir müssen erkennen, wo unser Bewusstsein durch Sexismus, Rassismus und Antisemitismus der allgemeinen Emanzipation Grenzen setzt, um diese Grenzen einzureißen.

An die Stelle von Regierungen und Nationen sollen Föderationen von demokratischen Räten treten. Die Räte stellen keine neuen Hierarchien durch Stellvertreter_innen her, stattdessen sollen alle Delegierten an die Beschlüsse ihrer Basis gebunden sein, Posten jederzeit abwählbar und auf kurze Zeit beschränkt. Im Gegensatz zu zentralistischen Staaten gehen auf diese Weise Entscheidungen von der Basis aus und je höher eine Ebene liegt, desto weniger haben ihre Vertreter_innen zu sagen.

Wer auf diese Weise frei und gemeinsam mit anderen über sein Leben entscheidet, lässt sich weder von Menschen noch von Verhältnissen beherrschen. Wo nicht mehr die ganze Welt als Ansammlung von Waren, Hierarchien und Sachzwängen erscheint, kann auch das Naturverhältnis seinen herrschaftlichen Charakter verlieren. Reichtum entsteht durch gesellschaftliche Nutzung der Natur, aber erst eine Gesellschaft, die auf dem vernünftigen Prinzip der Bedürfnisbefriedigung aufgebaut ist, kann bewusste Entscheidungen zum nicht zerstörerischen, gleichzeitig humanen und ökologischen Leben in der Natur treffen. Durch ökologische und dezentrale Technologie sollen Mangel und Hunger beseitigt werden. Mühsal durch Not wird so überflüssig.

Wir glauben nicht, dass Arbeit frei macht. Wir glauben ebenso wenig, dass ein Leben ohne Lohnarbeit eines in Langeweile und Passivität sein muss, oder dass ohne Banken und Zinsen alles besser würde. Im Gegenteil halten wir gerade Lohnarbeit für die Schnittstelle, an der menschliches Leben den irrationalen Bedürfnissen der Kapitalverwertung untergeordnet wird: es ist egal, ob dabei etwas schönes oder nützliches entsteht oder ob Dir gefällt was Du tust: Hauptsache Arbeit, damit die Profite fließen können. Gerade dieses Zwangssystem, das menschliche Tätigkeiten zu inhaltsleeren Roboterdiensten macht, muss durch freie gemeinsame Koordination ersetzt werden. In befreiter solidarischer Tätigkeit steckt ein noch zu entfesselndes Potential an Erfindungsreichtum und ebenso lustvoller wie nützlicher Aktivität. Wenn Menschen selbst entscheiden können, wo und wofür sie ihr Potential in die Tat umsetzen, werden Menschen freiwillig und zwanglos den Drang nach Betätigung ausleben.

Uns ist bewusst, dass hier Fernziele formuliert werden müssen, die im Widerspruch zu den herrschenden Verhältnissen stehen. Sie sind utopisch, also unverwirklicht in der gesamten bisherigen Geschichte. Aber die Geschichte hat nicht aufgehört, so oft dies auch behauptet werden mag. Um nicht vor der scheinbaren Übermacht der herrschenden Verhältnisse zu kapitulieren, sich einzurichten oder zu verzweifeln, brauchen wir den Ausblick auf bessere Möglichkeiten. Wir brauchen den Widerschein einer noch zu erkämpfenden Freiheit, um unsere eigene Unfreiheit erkennen zu können. Der katastrophale Verlauf des 20. Jahrhunderts zeigt uns aber auch, dass wir uns nicht auf Gewissheiten verlassen können. Die universelle Emanzipation wird nicht von selbst durch unabhängig wirkende historische Gesetze herbeigeführt werden, sondern nur durch den Prozess einer bewussten Selbstbefreiung.

Die Anarchistische Gruppe Krefeld will solche Prozesse durch Kultur, Kritik und Aktion anstoßen und unterstützen.