Solidaritätserklärung mit der BürgerInneninitiative, die sich für eine Perspektive des Lichtspielheaters der Jugend in Frankfurt (Oder) einsetzt

Mit Freude konnten wir feststellen, dass sich bezüglich der Zukunft des Lichtspieltheaters endlich etwas tut. Und zwar nicht durch kapitalistische Fremdinteressen, sondern durch eine Gruppe BürgerInnen, die sich in einer schönen Stadt Wohlfühlen und Entfalten wollen. Das können wir nur unterstützen.

Das Thema „Recht auf Stadt“ und alles was damit im Zusammenhang steht, lag uns von Anfang an sehr am Herzen. Umso weniger schön, dass wir uns diesem Thema aufgrund geringer Ressourcen in letzter Zeit kaum bis gar nicht widmen konnten. Wir finden es erfreulich, dass sich eine Gruppe gefunden hat, denen dieses Anliegen von Bedeutung ist. Wir freuen uns übrigens über jedes neue Gesicht, das Lust darauf hat, sich mit dem Leben in seiner Stadt in einem libertären Kontext auseinanderzusetzen.

Für die Selbstverwaltungsstrukturen, die in der Gruppe um das Lichtspieltheater sichtbar werden, stehen wir mit unseren Ideen. Wir finden es bedauerlich, dass Lebensqualität nicht nur in Frankfurt (Oder) zu oft von Fremdinteressen und indiskutablen Regularien bestimmt wird. Das Lichtspieltheater der Jugend steht in Frankfurt symbolisch für den daraus resultierenden Verfall, welcher beispielsweise auch in der Herbert-Jentzsch-Straße oder an mehreren Objekten im Stadtteil West zu sehen ist. Wir glauben an die Kreativität und den Gestaltungssinn der Menschen, die in ihren Städten leben wollen. Nicht zuletzt erhöht das die Identifikation mit unserem Lebensumfeld und damit unsere Zufriedenheit. Das gemeinschaftliches Arbeiten in hierarchiefreier Atmosphäre Spaß macht und zudem produktiv sein kann beweisen die Menschen mit ihrer Aktion rund um das alte Kino.

Wir wünschen allen Beteiligten viel Erfolg und gutes Gelingen bei den Bemühungen um das Lichtspieltheater. Wir werden versuchen, soweit es uns möglich ist, das Vorhaben als Gruppe bzw. Einzelpersonen zu unterstützen, wo es geht. Wir können uns beispielsweise beim Bannermalen oder dem Schaffen einer Webpräsenz einbringen, abgesehen von den sonstigen einfachen handwerklichen Arbeiten die ums und im Haus anfallen.

Und um die Ideenliste zu vervollständigen: Durch den Wegfall des Kulturraums „Garage“ in der Berliner Straße wurde ein großes Loch in die Landschaft von Projekten, die sich kritisch mit herrschenden Verhältnissen auseinandersetzen, gerissen. Dieses Loch kann durch das Schaffen eines kritischen Infocafé’s oder einer Lokalität, in der alternativer Kultur eine Bühne geboten wird, gestopft werden. Leider musste zu dem die Fahrradselbsthilfewerkstatt einer Uniinitiative in der Großen Scharnstraße aus Ressourcenmangel geschlossen werden. Das Lichtspieltheater wäre auch aufgrund seiner Anbindung der optimale Ort für so einen Laden. Des Weiteren können wir uns in den Räumlichkeiten des alten Kinos einen Tausch- und Umsonstladen vorstellen, der sich durch Spendengelder finanziert.

Libertäre Aktion Frankfurt (Oder)

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