Internationale Solidarität mit kubanischen Anarchist*innen!

In der Karibik gibt es eine lange libertäre Tradition. So auch auf Kuba: Bereits während der Kämpfe gegen die Sklaverei und für die Unabhängigkeit im frühen 19. Jh. gab es die ersten Erscheinungsformen libertärer Ideen.

Die Bewegung ist in Kuba mehr als 100 Jahre alt, auch wenn sie von Historiker*innen und Herausgeber*innen auf Geheiß der Kommunistischen Partei Kubas aus der offiziellen Geschichtsschreibung gestrichen wurde. 1959 wurden die anarchistischen Organisationen verboten, die zuvor mit den aufständischen Anhänger*innen Castros für die Revolution gekämpft hatten. Als Folge wurden viele Libertäre ermordet, ins Gefängnis geworfen oder ins Exil getrieben.

Heute kämpft die libertäre Bewegung Kubas dafür, dem Anarchismus wieder neues Leben einzuhauchen. Eine Gruppe junger Menschen, um den Taller Libertario Alfredo López, berichten über die aktuelle kubanische Realität sowie über die Geschichte und die Ideen der Bewegung.

In den Medien, die fest in der Hand des Regimes sind, gilt jede libertäre Perspektive als subversiv. Trotz dieses Umstands und trotz der Repression in Kuba wagen sich die Anarchist*innen aus dem Untergrund. Ihre Präsenz in den Straßen und den Stadtvierteln ist heute spürbar.

Die kubanische Revolution erzeugte eine Menge Frustrationen und Enttäuschungen, speziell in den jungen Generationen. In Kuba gibt es heute ein starkes Verlangen nach Freiheit, Würde und der Möglichkeit, frei zu reden und zu handeln.

Es werden neue soziale Netzwerke geknüpft, die die Idee der „Revolution in der Revolution“ unterstützen sowie den Kampf gegen Bürokratie und die allgemeine Korruption. Die Wiedergeburt der libertären Bewegung in Kuba und die Existenz eines selbstverwalteten sozialen Forums sind die Schlüsselelemente, um Bildung und Bewusstsein voranzutreiben.

Um den libertären Diskurs voranzutreiben und gesellschaftliche Probleme wie Selbstverwaltung, Föderalismus und Ökologie anzusprechen, brauchen wir Material, welches auf der Insel schwer zu beschaffen ist. An diesem Punkt brauchen wir Unterstützung von außen, selbst wenn sie noch gering erscheinen mag. Hier müssen wir allerdings achtsam sein, da internationale Unterstützung für oppositionelle Gruppen leicht mit einer „imperialistischen Finanzierung der Konterrevolution“ verwechselt werden könnte.

Die libertären Genoss*innen freuen sich über jede Form des Supports: Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, CDs & DVDs zu Themen wie Experimenten der Selbstverwaltung, grüne Ökonomie und der Entwicklung libertärer Ideen. All jenes eröffnet den kubanischen Aktivist*innen neue Möglichkeiten, die lange Zeit ohne freie Informationen auskommen mussten und keine Chance hatten, eigene freie Analysen zu entwickeln, um den Problemen des 21. Jahrhunderts entgegenzutreten. Aufgrund ihrer politischen Aktivität kann es auch sein, dass die Libertären massiver Repression oder Hindernissen von Seiten staatlicher Behörden ausgesetzt werden. Dann wird internationale Solidarität erneut wichtig sein.

Wenn ihr Spenden wollt, kontaktiert dafür GALSIC (Groupe d’appui aux libertaires et aux syndicalistes indépendants de Cuba) unter: cubalibertaria@gmail.com
Um die Genoss*innen in Havanna finanziell zu unterstützen, könnt ihr auch einen Dauerauftrag auf folgendes Konto der Internationalen der Anarchistischen Föderationen einrichten:
Société d’Entraide libertaire (SEL)
c/o CESL, BP 121, 25014 Besançon cedex
IBAN: FR7610278085900002057210175 (im Betreff bitte stets „Cuba“ angeben!)

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